EU-Wettbewerb „Juvenes Translatores 2008“ gestartet

Ab heute können sich weiterführende Schulen in der EU zur zweiten Ausgabe des Wettbewerbs Juvenes Translatores (junge Übersetzer) anmelden. Diesen Wettbewerb hat die Europäische Kommission 2007 zum ersten Mal veranstaltet, um für das Sprachenlernen und den Übersetzerberuf zu werben.

Die Anmeldung erfolgt in zwei Phasen. Ab heute können die Schulen ihre Teilnahmeabsicht bekunden und ihre Kontaktdaten mitteilen. Nach Ablauf der Anmeldefrist wird nach dem Zufallsprinzip eine bestimmte Zahl von Schulen je Mitgliedstaat ausgewählt. Anschließend müssen die Schulen die Namen von bis zu vier teilnehmenden Schülerinnen und Schülern melden. Diese werden sich am 27. November 2008 der für die EU so wichtigen Aufgabe des Übersetzens stellen und einen Text von einer Sprache in eine andere übertragen.

Leonard Orban„Die erste Ausgabe des Wettbewerbs war eine ausgezeichnete Gelegenheit für junge Menschen, selbst herauszufinden, wie es sich anfühlt, ein Übersetzer zu sein, und ihre Sprachkenntnisse unter Beweis zu stellen“, meinte Leonard Orban (Foto), der für Mehrsprachigkeit zuständige europäische Kommissar. „Mit dem Wettbewerb haben wir auch erfolgreich für Mehrsprachigkeit geworben und Interesse für den wichtigen, aber oft vergessenen Beruf des Übersetzers geweckt.“

Vom 1. September bis zum 20. Oktober 2008 haben die teilnahmewilligen Schulen Zeit, das elektronische Anmeldeformular auszufüllen, das auf der Website des Wettbewerbs ec.europa.eu/translatores in allen 23 EU-Amtssprachen zur Verfügung steht.

Nach dem 20. Oktober wird unter den Anmeldungen eine elektronische Zufallsauswahl getroffen. Die Zahl der Schulen, die pro Mitgliedstaat teilnehmen können, entspricht der mit zwei multiplizierten Stimmenanzahl des betreffenden Mitgliedstaats im Rat der Europäischen Union.

Insgesamt werden insgesamt 690 Schulen und bis zu 2760 Schülerinnen und Schüler zur Teilnahme ausgewählt.

In der zweiten Phase teilen die einzelnen Schulen die Namen von bis zu vier im Jahr 1991 geborenen Schülerinnen und Schülern und die von diesen gewählten Sprachkombinationen für die Übersetzung des Wettbewerbstextes mit. Ausgangs- und Zielsprache können frei unter den 23 EU-Amtssprachen ausgewählt werden – z. B. aus dem Polnischen ins Rumänische oder aus dem Maltesischen ins Finnische.

Am Tag des Wettbewerbs übersetzen die von den ausgewählten Schulen benannten Schülerinnen und Schüler gleichzeitig in allen EU-Mitgliedsstaaten unter der Aufsicht der jeweiligen Schule einen kurzen Text.

Die Übersetzungen werden dann von einer Gruppe professioneller Übersetzer aus der Generaldirektion Übersetzung der Europäischen Kommission bewertet, und die Wettbewerbsjury wählt die beste Übersetzung aus jedem Mitgliedstaat aus. Die Namen der 27 Gewinner werden im Januar 2009 verkündet. Im April 2009 werden sie zur Preisverleihung nach Brüssel eingeladen, wo sie aus den Händen von Leonard Orban, dem europäischen Kommissar für Mehrsprachigkeit, ihre Auszeichnungen entgegennehmen werden.

Ein Video der Abschlussveranstaltung des vergangenen Jahres mit der Preisverleihung an die besten Teilnehmer (und gelangweilt nuschelnden Simultandolmetschern) finden Sie hier.

[Text: Redaktion Bildungsklick. Quelle: Bildungsklick.de, 2008-09-02. Bild: EU.]