Frankfurter Buchmesse 2008 schließt mit neuen Rekorden

Alte Verleger feiern mit jungen Hostessen: Nach Messeschluss ging die Party allabendlich erst richtig los – an einzelnen Ständen und vor allem auf den Empfängen der Verlage, Organisationen und Redaktionen in verschiedenen Hotels, Museen und Privatvillen in der Innenstadt.

Gründe zum Feiern gab es reichlich: Nach fünf Messetagen ist die Frankfurter Buchmesse 2008 mit neuen Rekorden zu Ende gegangen. 299.112 Besucher wurden gezählt, das sind 5,6 Prozent mehr als im Vorjahr. Die Mehrzahl davon, 186.240, waren Fachbesucher, das sind 2 Prozent mehr als 2007. 7.373 Aussteller aus 100 Ländern präsentierten insgesamt 402.284 Produkte, darunter 123.496 Neuerscheinungen. Insgesamt rund 2.500 Veranstaltungen fanden zur Buchmesse statt, davon über 400 zum Ehrengast Türkei.

„Deutlich zu spüren ist: die Türkei ist in Bewegung, sowohl kulturell als auch politisch“, so Buchmesse-Chef Jürgen Boos. Über 400 Titel zur Türkei erschienen zur Buchmesse in deutschsprachigen Verlagen, davon rund 80 Übersetzungen jeweils aus den Bereichen Belletristik und Kinderbuch. „Die Türkei hat die Chancen voll genutzt, die der Auftritt auf der größten Weltbühne der Literatur bietet. Nicht nur das Publikum, auch die internationale Verlagswelt reagierte sehr positiv auf die türkischen Autoren“, bemerkte Boos. Insgesamt waren 250 Autoren und 100 Verlage aus der Türkei auf der Messe vertreten.

Nicht nur für Literaturübersetzer, sondern auch für Fachübersetzer ist die Buchmesse eine Pflichtveranstaltung. Nirgendwo sonst kann man sich diesen Überblick verschaffen. Nirgendwo sonst erhält man so preiswert fremdsprachige Fachliteratur und Wörterbücher. Wer beim Bücherkauf geschickt vorgeht, holt die Kosten für Anreise, Eintritt und Katalog gleich mehrfach wieder herein. Gerade am letzten Messetag geben vor allem die ausländischen Verlage gerne ihre Werke ab, damit sie diese nicht wieder für viel Geld nach Hause transportieren müssen.

Im kommenden Jahr steht China im Mittelpunkt der Buchmesse. Überlegenswert ist auch der Vorschlag von Feridun Zaimoglu: „Ich fände es toll, wenn Deutschland Gastland der Frankfurter Buchmesse werden würde.“

Neben der tekom-Tagung ist die Frankfurter Buchmesse nach wie vor die einzige jährlich stattfindende Großveranstaltung im deutschsprachigen Raum, auf der Übersetzer eine bedeutende Rolle spielen.

[Text: Richard Schneider. Bild: Frankfurter Buchmesse/Heimann.]

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