Neuer Master Translationswissenschaft in Saarbrücken

Dolmetschübungsanlage
Dolmetschübungsanlage an der Universitäts des Saarlandes.

Der Bedarf an gut ausgebildeten Übersetzern und Dolmetschern nimmt in Europa ständig zu. Gebraucht werden sie in der Industrie, der Wirtschaft oder in internationalen Einrichtungen wie beispielsweise dem Europäischen Parlament.

Nach dem Bachelor „Vergleichende Sprach- und Literaturwissenschaft sowie Translation“ (VSLT) führt die Universität des Saarlandes zum Wintersemester den konsekutiven Master Translationswissenschaft ein. Das neue Master-Fach zeichnet sich durch wissenschaftliche Qualität, einen hohen Praxisbezug, neueste Sprach- und Übersetzungstechnologien sowie eine gute Betreuungsrelation aus. Die Absolventen werden auf die hohen Anforderungen im Beruf vorbereitet, können aber auch eine akademische Laufbahn einschlagen.

Im neuen Master Translationswissenschaft lernen Studenten nicht nur Vokabeln, Grammatik oder Hörverstehen, sondern auch, wie man einen Text professionell übersetzt, bei Konferenzen dolmetscht oder ein Übersetzungs-Projekt managt. Das Studienfach baut auf dem Bachelor „Vergleichende Sprach- und Literaturwissenschaft sowie Translationswissenschaft“ auf.

Alberto Gil
Alberto Gil

„Unsere Bachelor-Studenten erhalten eine breite humanistische Bildung. Fertige Übersetzer und Dolmetscher sind sie allerdings erst, wenn sie auch den Master absolviert haben“, erklärt der Professor für Romanische Übersetzungswissenschaft Alberto Gil. Der Master Translationswissenschaft ist nicht zulassungsbeschränkt, Voraussetzung ist ein Bachelor oder ein vergleichbarer Abschluss.

Auch Bachelor-Absolventen anderer Fächer können den Master belegen, wenn sie über sehr gute Fremdsprachen-Kenntnisse verfügen. Studiert werden zwei Sprachen. Deutsche Muttersprachler können zwischen Englisch, Französisch, Italienisch und Spanisch wählen. Für französische Muttersprachler werden die Sprachen Englisch und Deutsch angeboten.

Der neue Master bietet eine Kombination aus wissenschaftlichen Lehrveranstaltungen, übersetzungspraktischen Übungen und berufsbezogenen Projektarbeiten. „Dabei vermitteln wir den Studenten auch Kenntnisse im Projektmanagement. Unter anderem bekommen sie einen Übersetzungsauftrag, den sie vom Auftrag selbst bis zur Abrechnung selbst bearbeiten müssen – wie in der späteren Berufspraxis üblich“, sagt Professor Gil. Die Betreuungsrelation in seinem Bereich ist sehr gut. Außerdem arbeiten die Studenten mit der neuesten sprachtechnologischen Ausstattung und modernen Übersetzungsprogrammen.

Im ersten Studienjahr lernen sie die Grundlagen des Übersetzens und Dolmetschens auf wissenschaftlicher und praktischer Ebene, im zweiten Jahr spezialisieren sich die Studierenden auf ein bestimmtes Fachgebiet. Wählen können sie zwischen Informationstechnologie und Ingenieurwissenschaften, Wirtschaftswissenschaften sowie Konferenzdolmetschen. Als Grundlage für die Fachübersetzung studieren sie ein Sachfach aus den genannten Bereichen. „Wer nicht weiß, wie eine Maschine funktioniert, kann auch die Gebrauchsanweisung dafür nicht übersetzen“, sagt Professor Gil.

Interessenten für den Schwerpunkt Konferenzdolmetschen müssen vor dem Studium eine Eignungsprüfung absolvieren. „Dolmetscher brauchen ein gutes Erinnerungsvermögen, sie müssen schnell reagieren und Stress gut aushalten. Wir testen bereits vor Studienbeginn, ob jemand diese Fähigkeiten mitbringt“, erklärt die Dolmetsch-Dozentin Martina Behr. Die Eignungsprüfung für das kommende Wintersemester findet am 11. und 12. Juni statt, Interessierte können sich ab sofort dafür anmelden.

Interessierte für den Bereich Übersetzen müssen keine Prüfung ablegen. Eine Bewerbung für den Master Translationswissenschaft ist zu jedem Wintersemester möglich. Absolventen können übrigens auch in anderen Berufen arbeiten, in denen Sprachspezialisten benötigt werden, etwa in der Presse- und Öffentlichkeitsarbeit, als Assistenten der Geschäftsleitung oder als Sprachlehrer.

[Text: Saar-Uni-Presseteam. Quelle: Pressemitteilung Universität des Saarlandes, 2010-06-02. Bild: Daniel Zielinski/Universität des Saarlandes.]

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