Südafrika: 200 Gerichtsdolmetscher für Schnellgerichte bei Fußball-WM

„Südafrikas Justiz hat zur Zeit den Turbo eingeschaltet – sie war noch nie so schnell!“, schreibt die Süddeutsche Zeitung. So seien zwei Einbrecher, die ein spanisch-portugiesisches Journalistenteam ausgeraubt hatten, schon wenige Tage später zu 15 Jahren Haft verurteilt worden.

Südafrika habe erkannt, dass es vor allem wegen seiner hohen Kriminalitätsrate auf viele potenzielle Besucher abschreckend wirke: „Zur WM sollte daher ein Exempel statuiert werden. Insgesamt 56 Schnellgerichte wurden zur WM eingerichtet, 110 Richter stehen bereit, 260 Staatsanwälte sowie knapp 200 Übersetzer für die diversesten Sprachen.“

Die Kriminalitätsrate sei in den vergangenen Monaten landesweit gesunken – nicht nur an den WM-Standorten. Oppositionspolitikerin Diane Kohler-Barnard wird wie folgt zitiert: „Wenn wir das Strafrechtssystem auf derartiger Geschwindigkeit halten könnten, wäre das wohl die beste Hinterlassenschaft dieser WM.“

[Text: Richard Schneider. Quelle: Süddeutsche Zeitung, 2010-06-18.]