Plattsounds – Musikwettbewerb op platt

Am 10.01.2011 eröffnete Johanna Wanka, die niedersächsische Ministerin für Wissenschaft und Kultur, in Hannover den plattdeutschen Bandcontest für Nachwuchsmusiker „Plattsounds“. Es handelt sich dabei um einen Musikwettbewerb, der das Interesse und die Akzeptanz der plattdeutschen Sprache (wieder) erhöhen und eine nachhaltige Förderung des Sprachgebrauchs und -erwerbs unterstützen soll. „Plattsounds“ ist ein Bestandteil des Gemeinschaftsprojekts „Platt is cool“. Bands wie „Fettes Brot“ oder „De Fofftig Penns“ haben bereits gezeigt, dass die Mischung aus Plattdeutsch und moderner Musik gut zusammenpasst und durchaus zum Erfolg führen kann.

Bei „Plattsounds“ sind alle Musikrichtungen, von Hip Hop, Elektro, Rock, Indie, über Metal und Punk bis Reggae zugelassen. Junge Musiker und Amateurbands im Alter von 15 bis 30 Jahren, die aus Niedersachsen stammen oder dort ihren Wohnsitz haben, haben die Gelegenheit, ihre Lieder auf www.plattsounds.de zu präsentieren. Bewerbungsschluss ist der 31. August 2011. Eingereicht werden können plattdeutsche Songs und Videos aber auch Texte in einer anderen Sprache. Platt-Profis helfen, wenn nötig, bei der Übersetzung ins Niederdeutsche.

Vom 01. September bis zum 01. Oktober 2011 haben die Zuschauer dann die Möglichkeit, für ihren persönlichen Favoriten zu stimmen. Diejenigen Bands, die sich im Internetwettbewerb qualifizieren, werden zum großen Abschlussfestival am 08.10.2011 nach Oldenburg eingeladen. Dort können sie vor großem Publikum und prominenter Jury ihr Talent zeigen. Für die drei Gewinner gibt es Preisgelder in Höhe von 250, 500 und 1.000 Euro.

Das Foto zeigt die Arbeitsgemeinschaft „Platt is cool“ sowie drei der vier Mitglieder der „Tüdelband“.

Gefördert wird das Projekt für die Erhaltung, Pflege, Erforschung, Vermittlung und Verbreitung der Regionalsprache Niederdeutsch u.a. vom Land Niedersachsen, der Plattdüütsch Stiftung Neddersassen sowie vom Ministerium für Wissenschaft und Kultur.

Seit 1999, dem Inkrafttreten der „Europäischen Charta für Regional- und Minderheitensprachen“, steht Plattdeutsch unter besonderen Schutz und wird als Bestandteil des kulturellen Erbes in Europa angesehen. Mit und auch durch die Charta hat Niederdeutsch wieder an Ansehen und Vitalität gewinnen. Nach Katalanisch ist Niederdeutsch die am meisten gesprochene Regionalsprache in Europa.

[Text: Jessica Antosik. Quelle: plattsounds.de; mwk.niedersachsen.de; plattdeutsch-stiftung.de. Bilder: Eva Kramer, plattsounds.de.]