SPD: Ausweitung der Sprachförderung an Kindergärten und Schule

Die SPD-Landtagsfraktion Baden-Württemberg will die Sprache früher als bisher fördern und sie ausweiten. Der Bildungssprecher Frank Mentrup ist der Ansicht, dass ein Mentalitätswechsel beim Umgang mit anderen Sprachen unabdingbar sei und sagt: „Andere Muttersprachen sind ein Schatz kein Problem. Dieser Schatz muss gefördert werden.“ Die Muttersprache von ausländischen Kindern soll an den Schulen unterrichtet werden. Damit sollen Kinder aus sozial schwachen Schichten nicht weiter benachteiligt werden. „Die SPD wird damit aufräumen, dass ein Schulerfolg im Land stark vom Geldbeutel der Eltern abhängt“, so der Fraktionschef Claus Schmiedel. Die Sprachförderung ist der Schlüssel für Integration und Erfolg in Bildung und Beruf.

Bislang habe die Landesregierung sehr wenig Interesse an der Sprachförderung gezeigt, sagte Mentrup. Dies werde insbesondere Qualität, Umfang und Dauer der Förderung. Kinder mit Sprachförderbedarf könnten ihren Leistungsabstand zu den anderen Kindern nicht verringern, es würden Kosten eingespart, indem etwa 30 Prozent weniger Kinder als im Vorjahr gefördert würden und die Landesregierung beginne die individuelle Sprachförderung erst im letzten Kindergartenjahr, obwohl wissenschaftlich nachgewiesen sei, dass Kinder im Alter von drei Jahren eine Zweitsprache wie eine weitere Muttersprache lernten. Je später sie eine Zweit- oder Drittsprache lernten, desto schwieriger gestalte sich der Erwerb der Fremdsprache.

Das Ziel der SPD ist es, dass Kinder bereits im ersten Kindergartenjahr mit dem Erlernen einer Fremdsprache beginnen. Fortgeführt soll die Sprachförderung außerdem in der Grundschule, da sich international herausgestellt habe, dass vier bis acht Jahre nötig seien, um eine Zweitsprache systematisch zu erlernen. Mentrup betont: „Das Land muss die Förderpolitik endlich nach dem Bedarf der Kinder ausrichten, nicht mehr allein nach den Notwendigkeiten des Haushaltes.“ Auch die Eltern sollten gestärkt und viel stärker in die Abläufe in den Kindertageseinrichtungen und Schulen einbezogen werden.

[Text: Jessica Antosik. Quelle: www.spd.landtag-bw.de, 28.01.2011. Bild: www.wikipedia.de.]

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