5.000 neue Kunden pro Jahr: tolingo setzt auf Telefonakquise

tolingoDer Berliner Tagesspiegel beschreibt die Arbeit von Callcentern. Allein in der deutschen Hauptstadt und deren Umland gibt es davon 240 mit insgesamt 25.000 Beschäftigten. Als Praxisbeispiel wird in dem Artikel unter anderem die Arbeit eines Berliner Callcenters für das Hamburger Online-Übersetzungsbüro tolingo vorgestellt.

Die meisten freiberuflich tätigen Übersetzer und Dolmetscher betreiben keine systematische und regelmäßige Akquise. Viele Einzelkämpfer fragen sich, wie die größeren Sprachdienstleister ihre Umsätze und die Zahl ihrer Kunden stetig steigern können. Der Zeitungsartikel verdeutlicht, dass dies keine Hexerei, sondern eine aufwändige Arbeit ist:

Die zwölf Callcenter-Agenten, die in einem Büro in der Berliner Lützowstraße arbeiten, tragen weiße T-Shirts mit dem grün-schwarzen Aufdruck „Tolingo“. So heißt die Internet-Übersetzungsagentur, die weltweit mehr als 6000 Fachübersetzer beschäftigt und zu deren Kunden vor allem kleine und mittelständische Unternehmen gehören.

 

„Aufträge reinholen“ – das ist die Aufgabe der Gesprächsexperten des Callcenter-Betreibers SNT.

„Die Ansprache von Unternehmenskunden, die Tolingo noch nicht kennen, ist die schwierigste Disziplin“, sagt Tolingo-Vertriebschef Jann-Martin Mauer. „Das macht unser Team gut.“ [……]

 

Nicht immer stoßen die Anrufer auf offene Ohren. „Man muss sich häufig durchfragen, bevor man die für Übersetzungen zuständige Person am Hörer hat“, sagt [Callcenteragentin] Doris Pfeiffer. „Dann geht es darum, verständlich und schnell zu erklären, welche Vorteile eine Online-Übersetzungsagentur bietet: Sie ist fixer als herkömmliche Büros und billiger als eigene, festangestellte Übersetzer im Haus.“ Das überzeuge viele Gesprächspartner. Zögert trotzdem noch jemand, einen Testlauf zu wagen, haben Pfeiffer und ihre Kollegen weitere Argumente in petto.

 

Tolingo-Geschäftsführer Hanno von der Decken lobt die Callcenter-Agenten: „Die haben uns allein 2010 rund 5000 neue Kunden gebracht.“ Das Erfolgsrezept? „Die einfache Maske auf dem Bildschirm, mit der die Mitarbeiter durchs Gespräch geführt werden, die lockere Arbeitsatmosphäre, der Teamspirit und das Entlohnungsmodell.“ Neben einer Grundvergütung gibt es Erfolgsprovisionen – aber nicht für den Einzelnen, sondern ausschließlich fürs Team. Die Folge: Man hilft sich gegenseitig.

Laut Unternehmens-Website hat sich das Übersetzungsvolumen von tolingo innerhalb eines Jahres mehr als verzehnfacht: Im November 2009 seien pro Tag durchschnittlich 25 Aufträge eingegangen, mittlerweile über 250. Der Jahresumsatz von tolingo habe sich seit März 2008 jährlich verdreifacht und liege seit 2010 im siebenstelligen Bereich. „Wir wollen in drei Jahren zu den Top 5 Unternehmen unserer Branche gehören“, erklärt der Geschäftsführer Hanno von der Decken, Chef von inzwischen 52 fest angestellten Mitarbeitern.

[Text: Richard Schneider. Quelle: Tagesspiegel, 2011-02-20. Bild: tolingo.]

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