Projekt Basisbibel: Erste Übersetzung für die Internet-Generation

Die Bibel, das Buch der Bücher, ist das am weitesten verbreitete und auch das am häufigsten übersetzte Buch der Welt. Das nächste Projekt der Deutschen Bibelgesellschaft, die nicht nur Bibeln verlegt, sondern auch die wissenschaftliche Forschung rund um die Bibel fördert und sich weltweit für ihre Verbreitung engagiert, ist die sogenannte Basisbibel. Laut Generalsekretär Klaus Sturm ist sie die erste Bibel für die Internetgeneration: nah am Urtext, auf dem iPhone oder iPad lesbar crossmedial vernetzt. Kein Satz darf sich aus mehr als 16 Wörtern zusammensetzen.

Sturm sagt, dass sich so wie die Sprache auch die Ausdrucksform der Bibel verändere – wenn auch der Inhalt derselbe bleibe.

Aufgabe der Bibelgesellschaft ist die Texttreue. Das heißt also, die biblischen Ursprachen Hebräisch und Griechisch wirklich so ins Deutsche zu bringen oder in die entsprechende Sprache, dass sie treu zu dem ist, was in den Texten steht.

Weltweit gibt es Menschen, die die Bibel so lesen, wie sie ist. Sie gehen wortwörtlich vom Text aus, sie betreiben Biblizismus und glauben eins zu eins das, was da steht. Der Generalsekretär erklärt in diesem Kontext:

Also es ist immer so, dass in jeder Religion das wortwörtliche, also biblizistische Verständnis, auch im Islam, dazu führt, dass eben dann Falsches herauskommt. Wir sehen das so, dass wir immer auch das Gespräch brauchen und den Austausch über den Sinn. Das heißt, man soll die Bibel nicht wortwörtlich nehmen, aber beim Wort. Und diese feine Unterscheidung, das macht dann auch lebendigen Glauben aus.

In Bezug auf die kurzen Sätze in der „Basisbibel“ äußert sich Sturm wie folgt:

[Die] Basisbibel ist auch schon im Satz ganz darauf abgerichtet, dass sie darauf Rücksicht nimmt, dass Texte oft kurz und prägnant informieren müssen. Das nimmt die Basisbibel auf. Sie verfolgt damit das Ziel, dass viele Nutzer, die bisher Schwierigkeiten mit der Luther-Bibel haben oder anderen klassischen Übersetzungen, hier einen Einstieg finden. Das muss also nicht mit der Intelligenz zusammenhängen, sondern einfach mit dem Rezeptionsverhalten der heutigen Zeit. Da sind die Einheiten kürzer. Wenn Sie an die Taktung im Fernsehen und auch im Rundfunk denken, da geht dann auch diese Übersetzung darauf ein.

Weiterführender Link

  • Das gesamte Gespräch mit Klaus Sturm können Sie auf der Website des Deutschlandradios abrufen.

[Text: Jessica Antosik. Quelle: dradio.de, 15.09.2012.]