Preis der Leipziger Buchmesse für Literaturübersetzerin Eva Hesse

Martin Buhl-Wagner, Sprecher der Geschäftsführung der Leipziger Messe (links), mit dem Verleger Heinz Ickstadt, der stellvertretend für Eva Hesse den Preis in der Kategorie Übersetzung entgegennahm

Die Literaturübersetzerin Eva Hesse (88) ist mit dem Preis der Leipziger Buchmesse in der Sparte Übersetzung ausgezeichnet worden. Sie wurde für das aus dem amerikanischen Englisch übertragene Werk „Die Cantos“ von Ezra Pound ausgezeichnet, das im Arche Literatur Verlag erschienen ist. Zur Begründung schreibt die Jury:

Mit der großen zweisprachigen Ausgabe der „Cantos“ im Arche-Verlag liegt nun ihr lebenslängliches Work in Progress, ihr großes Übersetzungs-, Vermittlungs- und Erklärungswerk in Sachen Ezra Pound vollständig und gerundet vor. Für diese besondere Leistung, die das Zeug zur Legende besitzt, erhält Eva Hesse den Preis der Leipziger Buchmesse in der Sparte Übersetzung.

Eva Hesse, 1925 in Berlin geboren, hat seit den frühen 1950er-Jahren Werke einer Reihe von Dichtern der englischsprachigen Moderne herausgegeben und übersetzt, unter anderem E.E. Cummings, T.S. Eliot und Samuel Beckett. Für diese Arbeiten erhielt sie unter anderem den Übersetzerpreis der Akademie für Sprache und Dichtung in Darmstadt (1968) und 2012 den Paul Scheerbart-Preis (Übersetzerpreis der Heinrich Maria Ledig-Rowohlt-Stiftung).

Neben Hesse waren für den Preis in diesem Jahr folgende Literaturübersetzer nominiert:

  • Maralde Meyer-Minnemann für die Übersetzung von „Der Archipel der Schlaflosigkeit“ aus dem Portugiesischen, von António Lobo Antunes (Luchterhand Literaturverlag)
  • Alexander Nitzberg für die Übersetzung von „Meister und Margarita“ aus dem Russischen, von Michail Bulgakow (Galiani Berlin)

Zum Preis der Leipziger Buchmesse

Der Preis der Leipziger Buchmesse ehrt seit 2005 herausragende deutschsprachige Neuerscheinungen und Übersetzungen. Er ist mit insgesamt 45.000 Euro dotiert und wird zu gleichen Teilen in den Kategorien Belletristik, Sachbuch/Essayistik und Übersetzung verliehen. Der Freistaat Sachsen und die Stadt Leipzig unterstützen den Preis der Leipziger Buchmesse. Partner des Preises ist das Literarische Colloquium Berlin (LCB), Medienpartner sind die Magazine buchjournal und Cicero sowie Deutschlandradio Kultur.

Der neue Vorsitzende der Jury ist der Journalist und Literaturkritiker Hubert Winkels. Neu im Literatur-Septett des Preises der Leipziger Buchmesse sind zudem Lothar Müller, Feuilletonredakteur der Süddeutschen Zeitung; René Aguigah, Abteilungsleiter Kultur und Gesellschaft beim Deutschlandradio Kultur; Daniela Strigl, Literaturwissenschaftlerin an der Universität Wien; sowie Ursula März, freie Literaturkritikerin und Journalistin. Weiterhin dabei sind Eberhard Falcke, freier Literaturkritiker, sowie Martin Ebel vom Tages-Anzeiger Zürich.

[Leipziger Buchmesse. Quelle: Pressemitteilung Leipziger Buchmesse, 2013-03-14. Bild: Leipziger Messe GmbH / Stefan Hoyer.]