„Arjen Robben ist eine Herausforderung“ – AIIC-Dolmetscher bei der Fußball-WM 2014 in Brasilien

LogoGut vorbereitet gehen die AIIC-Konferenzdolmetscher die Fußball-Weltmeisterschaft 2014 in Brasilien an. Für die Dolmetscher ist die WM eine der großen beruflichen Herausforderungen: ein vierwöchiges globales Medienereignis, dessen Verlauf und Ergebnis offen sind.

40 AIIC-Dolmetscher arbeiten in Brasilien und dolmetschen simultan in 13 Sprachen. Schwerpunktsprachen sind Spanisch, brasilianisches Portugiesisch, Französisch, Deutsch und Englisch. Die rund 170 Pressekonferenzen werden für die Live-TV-Übertragungen simultan gedolmetscht: eine anspruchsvolle Teamleistung. „Wir sind keine Turniermannschaft, die sich langsam steigern kann. Für uns Dolmetscher ist von Anfang an Finale – und die Welt hört zu“, beschreibt Christa Gzil, die Vorsitzende der AIIC Region Deutschland.

Viele der AIIC-Dolmetscher können gleich mehrere Kabinen besetzen, also unterschiedliche Sprachkombinationen dolmetschen. Gleichzeitig müssen sie beachten, welcher Kollege ihre Übersetzung als Relais aufnehmen und diese in eine dritte Sprache dolmetschen kann.

„Die WM 2014 in Brasilien ist ein wirklich vielsprachiges Ereignis. Spanisch ist die Weltsprache des aktuellen Fußballs. Aber viele der Akteure, die Spieler und Trainer, wechseln zwischen den Sprachen hin und her. Arjen Roben zum Beispiel ist eine Herausforderung. Er antwortet im Interview abwechselnd auf Deutsch, Englisch, Niederländisch und eben Spanisch. Die Dolmetscher müssen daher flexibel sein und in Sekunden zwischen ihren Arbeitssprachen umschalten können“, erläutert Gzil. „Für alle Fälle sind auch Remote-Interpreting-Einsätze vorgesehen, bei denen Dolmetscher aus der Ferne zugeschaltet werden.“

Für alle Dolmetscher gilt: Je weniger sie auffallen, desto besser haben sie ihre Arbeit gemacht. Und dabei sind sie ständig „auf Sendung“ und müssen mit medientauglicher Stimme und Betonung für die angeschlossenen TV-Stationen über Siege und Niederlagen, Traumtore und vergebene Chancen sprechen. Am besten gelingt dies mit guter Vorbereitung. Diese besteht aus ausführlichen Briefings über die erwartbaren Inhalte und Sprachgewohnheiten der Akteure sowie akribischer Planung.

Technik, Reisezeiten und Termine der Dolmetscheinsätze sind im Vorfeld bereits abgestimmt. Keine leichte Aufgabe in einem Land, das sich über drei Zeitzonen und beinahe 50 Prozent der Landmasse von Südamerika erstreckt.

Welche Sprachen am 13. Juli zum Endspiel gefragt sein werden, wird nun weltweit mit Spannung erwartet.

Über die AIIC

Die Association Internationale des Interprètes de Conférence (AIIC) ist der internationale Verband der Konferenzdolmetscher. Sie vertritt über 3.000 Mitglieder in 100 Ländern. Seit ihrer Gründung 1953 sichert die AIIC eine verbindliche Qualität im Konferenzdolmetschen. Der Verband setzt Standards in den Arbeitsbedingungen und garantiert für Professionalität und höchste Qualifikation seiner Mitglieder.

Die AIIC ist anerkannte Verhandlungspartnerin vieler internationaler Organisationen und ihrer Sprachendienste. Hauptsitz des Verbands ist Genf. Die AIIC Region Deutschland ist die Interessensvertretung der rund 300 in Deutschland ansässigen AIIC-Mitglieder.

[Text: aiic. Quelle: Presseinformation aiic, 12.06.2014. Bild: aiic.]