„Unschärfe in der Sprache bedeutet Unschärfe im Denken“ – Susanne Göpferich erneut zur GAL-Präsidentin gewählt

Susanne Göpferich
Susanne Göpferich – Bild: Richard Stephan

Prof. Dr. Susanne Göpferich, Professorin für Angewandte Linguistik am Institut für Anglistik der Justus-Liebig-Universität Gießen (JLU), steht für eine weitere zweijährige Amtszeit an der Spitze der mitgliederstärksten deutschen sprachwissenschaftlichen Fachgesellschaft. Seit 2013 als erste Frau mit dem Vorsitz der Gesellschaft für Angewandte Linguistik (GAL) betraut, wurde sie auf dem derzeit an der Philipps-Universität Marburg stattfindenden GAL-Kongress in ihrem Amt bestätigt.

Prof. Göpferich, zugleich Direktorin des Zentrums für fremdsprachliche und berufsfeldorientierte Kompetenzen (ZfbK) der JLU, engagiert sich bereits seit vielen Jahren in der GAL. Von 2010 bis 2012 bekleidete sie das Amt der Vizepräsidentin, nachdem sie bereits zehn Jahre lang die Sektion Fachkommunikation geleitet hatte.

Sprache wichtigstes Denkwerkzeug – Stärkung des Deutschen als Wissenschaftssprache

„Sprache ist nicht nur unser zentrales Kommunikationsmittel, sie ist auch unser wichtigstes Denkwerkzeug. Unschärfe in der Sprache bedeutet Unschärfe im Denken. Deshalb ist die Vermittlung hoher Sprachkompetenz eine Grundvoraussetzung für die Ausbildung der Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler von morgen – in allen Disziplinen“, sagte Prof. Göpferich nach ihrer Wiederwahl. „Den Stellenwert der mündlichen und schriftlichen Ausdrucksfähigkeit bewusst zu machen sowie die Entwicklung entsprechender Lehrkonzepte sind Ziele, die ich mit der GAL weiterverfolgen möchte.“ Zudem sei die Stärkung des Deutschen als Wissenschaftssprache und Denkwerkzeug neben dem Englischen der GAL ein zentrales Anliegen, erklärte Prof. Göpferich.

Von Germersheim über Karlsruhe und Graz nach Gießen

Der Lebenslauf von Prof. Göpferich dokumentiert, dass sie diese Aufgaben bereits in einer Vielzahl von Anwendungsfeldern der Angewandten Linguistik in Angriff genommen hat. Göpferich hat ihren Abschluss als Diplom-Übersetzerin an der Universität Mainz-Germersheim gemacht und dort auch promoviert. Von 1997 bis 2003 bekleidete sie eine Professur für technische Kommunikation und Dokumentation an der Hochschule für Technik und Wirtschaft Karlsruhe und beschäftigte sich mit der Ausbildung von technischen Redakteuren.

Anschließend war sie für die Qualifikation von Übersetzern und Dolmetschern auf dem Lehrstuhl für Übersetzungs- und Dolmetschwissenschaft an der Universität Graz (2003 bis 2010) zuständig. Gegenwärtig lehrt sie als Professorin für Angewandte Linguistik an der Universität Gießen in den Studiengängen der Anglistik und am Zentrum für fremdsprachliche und berufsfeldorientierte Kompetenzen (ZfbK), das im Jahre 2010 gegründet wurde und das sie seither mit großem Erfolg leitet.

Über die Gesellschaft für Angewandte Linguistik

Die Gesellschaft für Angewandte Linguistik (GAL) e. V. ist mit rund 1.000 Mitgliedern eine der größten und ältesten sprachwissenschaftlichen Fachgesellschaften im deutschsprachigen Raum. Die GAL bündelt Aktivitäten und Initiativen, die sich auf die Erforschung und Optimierung von Kommunikationsprozessen in alltäglichen und professionellen Anwendungsfeldern richten: unter anderem in der Wirtschaft, in Justiz und Verwaltung, im Gesundheitswesen, in Bildungseinrichtungen und in Massenmedien.

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Lisa Dittrich / Universität Gießen

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