Die Sprache der Minions: Von Linguisten konstruiert oder völlig gaga?

In den Kinos ist vor Kurzem der Minions-Film angelaufen. Was sprechen die gelben Winzlinge eigentlich für eine Sprache? Existiert ein klar umrissener Wortschatz? Wie funktioniert der Satzbau? Gibt es grammatikalische Regeln? Oder ist das alles einfach nur Nonsens?

Der Wortschatz scheint hauptsächlich aus teils abgewandelten englischen und spanischen Vokabeln zu bestehen. Es finden sich darin aber auch Einsprengsel aus dem Italienischen, Französischen, Japanischen und Russischen. Hinzu kommen einige lautmalerische Ausdrücke. Beispiele:

  • Bello! – Hallo!
  • Poopaye! – Auf Wiedersehen!
  • Tank yu! – Danke!
  • Baboi – Spielzeug
  • Bapple – Apfel
  • Gelato – Eiscreme
  • Para tu – Für dich
  • Luuk at tu! – Schau dich an!
  • Muak Muak Muak – Küsschen
  • Stupa! – Stopp!
  • Matoka – Hunger

Das Internet-Portal giga.de (Motto: „Leidenschaft für Technik und Games“) ist der Frage nachgegangen und hat Folgendes herausgefunden:

Regisseur Pierre Coffin gibt selbst an, in der Minions-Sprache „Englisch, Französisch, Italienisch, Spanisch etc.“ mit Essens-Referenzen zu vermischen. Im Gegensatz zu den Filmverantwortlichen bei Avatar oder Star Trek haben die Minions-Macher keinen eigenen Linguisten für die Entwicklung der Film-Sprache herangezogen. Pierre Coffin und Chris Renaud, Regisseure der Minions-Filme sollen alleine für die Entwicklung der Begriffe verantwortlich sein. Getauft wurde die Sprache im Original „Minionese“, die meisten Sprachaufnahmen stammen von den beiden selbst.

Dass einige Wörter und Personennamen bei der Synchronisierung verändert werden mussten, damit Gags erhalten bleiben, zeigt das folgende Video mit 19 Sprachversionen:

Das Zahlensystem der Minions

Die Minions kennen eigentlich nur drei Zahlen: „hana“ (eins), „dul“ (zwei) und „sae“ (drei). Aus diesen lassen sich durch geschickte Kombination alle weiteren Zahlenwerte bilden. Die Sieben wird mit „sae-sae-hana“ (drei-drei-eins) wiedergegeben, die Vier mit „dul-dul“.

Ein ganz ähnliches Prinzip benutzt die französische Sprache zur Konstruktion einiger Zahlen wie der Neunundneunzig, die bekanntlich „quatre-vingt-dix-neuf“ lautet (vier-zwanzig-zehn-neun).

Richard Schneider

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