AIIC Deutschland meldet: DIN-Norm 2347 für Konferenzdolmetschen auf den Weg gebracht

DIN-Gebäude
Das Deutsche Institut für Normung hat seinen Sitz im "Haus der Normung" an der Berliner Burggrafenstraße.

Das Deutsche Institut für Normung (DIN) hat den ersten Entwurf der neuen DIN-Norm 2347 für das Konferenzdolmetschen veröffentlicht. Die Fachöffentlichkeit ist bis Oktober 2016 eingeladen, den Entwurf zu begutachten und zu kommentieren.

Mit der DIN 2347 legt das Deutsche Institut für Normung die erste Norm für das Konferenzdolmetschen vor. Dolmetschen ist immer ein Zusammenspiel vieler Faktoren: Organisation, Konferenztechnik und Dolmetscher müssen reibungslos ineinandergreifen, damit die Zuhörer eine perfekte Dolmetschleistung erhalten. Die Norm definiert vor dem Hintergrund der sich ändernden Arbeitswelt sowohl die von professionellen Dolmetschern zu erfüllenden Standards als auch die für die Qualität der Dolmetschleistungen einzuhaltenden technischen und organisatorischen Rahmenbedingungen.

Damit wird eine gemeinsame Grundlage für die Zusammenarbeit von Auftraggebern, Dienstleistern wie Eventagenturen oder Kongresszentren sowie den meist freiberuflich arbeitenden Dolmetschern gelegt. Ziel ist es, weiterhin die Qualität des Simultan- und Konsekutivdolmetschens in Laut- und Gebärdensprache an den höchsten internationalen Standards auszurichten und damit auch den Kongress- und Veranstaltungsstandort Deutschland zu sichern.

„Die AIIC Region Deutschland hat die neue DIN-Norm 2347 in den letzten Jahren begleitet und aktiv an der Erstellung mitgewirkt. Für uns ist es wichtig, dass die individuelle Leistung des Dolmetschens unter professionellen Rahmenbedingungen abläuft. Seitens der AIIC können wir seit Jahrzehnten die Qualität und Professionalität unser Mitglieder garantieren, mit der DIN-Norm wird nun auch das Umfeld zukunftsfest gemacht“, so Christa Gzil, Vorstand der AIIC Region Deutschland.

Kommentierung durch die Fachöffentlichkeit bis 03.10.2016 möglich

Der Entwurf der DIN Norm wurde vom Arbeitsausschuss „Übersetzungs- und Dolmetschdienstleistungen“ im DIN-Normenausschuss Terminologie (NAT) erarbeitet. Es ist vorgesehen, den Entwurf als internationalen Normungsvorschlag im ISO/TC 37/SC 5 „Übersetzen und Dolmetschen sowie damit zusammenhängende Technologie“ einzubringen.

Die in der DIN-Norm 2347 festgelegten Kriterien reichen von den Anforderungen an die sprachliche Kompetenz und Ausbildung von Konferenzdolmetschern bis zu aktuellen Themen wie Datenschutz und verantwortlichem Umgang mit sensiblen Inhalten. Noch bis zum 03.10.2016 kann die Fachöffentlichkeit aktiv an der Norm mitarbeiten und online unter www.din.de zu dem Entwurf Stellung nehmen und die Formulierungen kommentieren.

„Die Arbeitswirklichkeit der Konferenzdolmetscher wird sich in den kommenden Jahren weiter ändern. Die Normung ist ein wichtiger Schritt für die Entwicklung des Berufs. Daher ist die gesamte Fachöffentlichkeit von selbstständigen und angestellten Konferenzdolmetschern, Dozenten der Translationswissenschaften, von professionellen Dienstleistern für Konferenz- und Dolmetschtechnik sowie für Event- und Konferenzorganisation eingeladen, den Entwurf zu sichten und kommentieren“, so Christina Moser, Vertreterin der AIIC Region Deutschland im DIN Arbeitsausschuss.

Der Entwurf der DIN 2347 „Übersetzungs- und Dolmetschdienstleistungen – Dolmetschdienstleistungen – Konferenzdolmetschen“ ist auf der Website des DIN einsehbar. Die Kommentierung ist nach Anmeldung bis zum 3. Oktober 2016 möglich.

Über AIIC Deutschland

AIIC-LogoDie Association Internationale des Interprètes de Conférence (AIIC) ist der internationale Verband der Konferenzdolmetscher. Sie vertritt über 3.000 Mitglieder in 100 Ländern. Seit ihrer Gründung 1953 sichert die AIIC eine verbindliche Qualität im Konferenzdolmetschen. Der Verband setzt Standards in den Arbeitsbedingungen und garantiert für Professionalität und höchste Qualifikation seiner Mitglieder. Die AIIC ist anerkannte Verhandlungspartnerin vieler internationaler Organisationen und ihrer Sprachendienste. Hauptsitz des Verbands ist Genf. Die AIIC Region Deutschland ist die Interessensvertretung der rund 300 in Deutschland ansässigen AIIC-Mitglieder.

[Text: AIIC Deutschland. Quelle: Pressemitteilung AIIC Deutschland, 2016-06-29. Bild: DIN, AIIC.]

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