Originelles Weihnachtsgebäck: Plätzchen mit akkadischer Keilschrift

Keilschrift-Plätzchen
Keilschrift lässt sich leicht simulieren - auch von Kindern. Das hier abgebildete Textfragment entspricht allerdings tatsächlich dem historischen Original. - Bild: Tumblr

Überraschen Sie Ihre polyglotte Familie doch einmal mit einem originellen Weihnachtsgebäck: Keilschrift-Plätzchen.

Ein anonymer Doktorand für Sprachen des Nahen Ostens hat es auf Tumblr vorgemacht und eigentlich ist es ganz einfach: Mit dem eckigen Ende eines Essstäbchens lassen sich problemlos Textzeilen in Keilschrift in den flach ausgewalzten Teig drücken.

Keilschrift-PlätzchenWenn Sie die fertig gebackenen Schrifttafeln anschließend in handliche Stücke zerbrechen, erhalten sie einen noch authentischeren Tonscherben-Charakter. Darüber hinaus wird der Text so zu einem sprach- und schrifthistorischen Puzzle.

Eine ausführliche Back- und Schreibanleitung finden Sie auf den unten genannten Seiten.

Babylonischer Schöpfungsmythos Enūma eliš

Im hier verwendeten Textbeispiel handelt es sich um Ausschnitte aus dem babylonischen Schöpfungsmythos, der auf Tontafeln fast vollständig überliefert ist. Die erste Zeile beginnt mit „Enūma eliš“ („Als oben [der Himmel noch nicht genannt war]“). Nach diesen einleitenden Wörtern haben Historiker dann den gesamten Text benannt, der auf Akkadisch verfasst ist.

Keilschrift-PlätzchenDie ausgestorbene semitische Sprache wurde bis ins erste nachchristliche Jahrhundert in Mesopotamien und im heutigen Syrien gesprochen.

Als Schrift benutzten die Akkader die von den Sumerern übernommene Keilschrift. Im Unterschied zum Sumerischen wurde diese jedoch im Akkadischen zu einer voll ausgebildeten Silbenschrift weiterentwickelt.

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Richard Schneider

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