Im Herbst in Berlin: Erste deutsch-iranische Literaturübersetzerwerkstatt für Farsi-Übersetzer

Freiheitsturm Teheran
Der Freiheitsturm (persisch برج آزادی burj-e azadi) in Teheran wurde noch unter dem Schah Anfang der 1970er Jahre aus Anlass des 2500-jährigen Jubiläums der iranischen Monarchie gebaut. Das ursprüngliche „Denkmal der Schahs“ wurde nach der islamischen Revolution von 1979 in „Freiheitsturm“ umbenannt.

Die erste deutsch-iranische Übersetzerwerkstatt findet vom 12.-18. November 2017 im Literarischen Colloquium Berlin (LCB) statt. Geleitet wird der Workshop von Jutta Himmelreich und Mahmoud Hosseini Zad. Bewerbungen mit aktuellen Projekten in den Sprachrichtungen Deutsch – Farsi und Farsi – Deutsch sind bis zum 18. August 2017 möglich.

Werkstattgespräche als Austausch unter Übersetzerkollegen

Das Format der bilingualen Werkstattgespräche als Austausch unter Kolleginnen und Kollegen („ViceVersa“) ist seit vielen Jahren erprobt und wurde zum Vorbild für zahlreiche andere Fortbildungen.

Im Fokus steht die intensive Diskussion der eingereichten, noch unabgeschlossenen und unpublizierten Übersetzungen. Die Texte zirkulieren vorab, zur Vorbereitung wird eine kritische Lektüre der Texte erwartet.

Eine deutsche Übersetzerin und ein iranischer Übersetzer strukturieren und moderieren die Seminararbeit.

Die Werkstatt ist offen für 10 (möglichst 5 deutsch- und 5 persischsprachige) Literaturübersetzer mit Publikationserfahrung und Interesse an einem vertieften Austausch über das Übersetzen und die Vermittlung unserer Literaturen im jeweils anderen Kulturraum.

Es können alle Sorten von Texten – Belletristik, Lyrik, Theater, Essay, Jugendbuch, Sachbuch etc. – eingereicht werden. Die Auswahl aus den Bewerbungen treffen die Werkstattleiterinnen bis Ende August.

Bewerbungsunterlagen und Bewerbungsschluss

Folgende Bewerbungsunterlagen sind bis 18. August 2017 einzureichen:

  • Kurze, formlose Biobibliographie
  • 5 Seiten einer aktuellen, noch nicht abgeschlossenen eigenen Übersetzung. Texte bitte folgendermaßen formatieren: doppelter Zeilenabstand, Zeilennummerierung am linken Rand, Raum für Notizen am rechten Rand.
  • Die entsprechenden Seiten des Originaltextes in Dateiform (mit Zeilennummerierung).
  • Kurze Charakteristik von Autor und Werk (1 Seite).

Bitte alle Bewerbungsunterlagen mit dem Namen des Bewerbers kennzeichnen und per E-Mail einsenden an: mail@uebersetzerfonds.de (Betreff: Deutsch-Iranische Übersetzerwerkstatt).

Eckdaten der deutsch-iranischen Übersetzerwerkstatt

  • Leitung: Jutta Himmelreich und Mahmoud Hosseini Zad
  • Teilnehmer: bis zu 10 Teilnehmer insgesamt, möglichst gleichgewichtig verteilt auf die Sprachrichtungen Deutsch-Farsi und Farsi-Deutsch.
  • Voraussetzung: Publikationserfahrung
  • Dauer: Sonntag, 12. November 2017 (Anreise) bis Samstag, 18. November 2017 (Abreise)
  • Ort: Literarisches Colloquium Berlin, Am Sandwerder 5, 14109 Berlin, www.lcb.de
  • Ansprechpartner: Nina Thielicke, Tel. 030-80 49 08 56, E-Mail: mail@uebersetzerfonds.de
  • Teilnahmegebühren: Die Teilnahme ist kostenlos. Auswärtige Teilnehmer erhalten Reisekostenzuschüsse (Economy) und ggf. Unterkunft (Hotel oder LCB). Die Verpflegung während des Seminars ist frei.
  • Finanzierer: Literarisches Colloquium Berlin, Deutscher Übersetzerfonds, Robert-Bosch-Stiftung, Auswärtiges Amt.

Politischer Hintergrund

2015 hat der Iran mit den UN-Vetomächten und Deutschland einen Vertrag über sein Atomprogramm geschlossen. Die 36 Jahre währende Isolation des Landes wurde damit beendet. Ein Jahr später wurden mit dem Abkommen von Wien auch die internationalen Sanktionen aufgehoben.

Seitdem bemüht sich gerade Deutschland um eine Annäherung und Zusammenarbeit auf allen Ebenen. Man hofft, an die hervorragenden deutsch-iranischen Beziehungen aus der Zeit vor der islamischen Revolution von 1979 anknüpfen zu können.

Dass die deutsch-iranische Übersetzerwerkstatt vom Auswärtigen Amt mitfinanziert wird, dürfte vor diesem Hintergrund kein Zufall sein.

[Text: Richard Schneider mit Material des LCB. Quelle: LCB. Bild: Borna_Mir / Fotolia.]