BAMF-Präsidentin Jutta Cordt benötigt mehr christliche Dolmetscher für Asylverfahren

Jutta Cordt
Die Juristin Jutta Cordt ist seit Anfang 2017 BAMF-Präsidentin.

Für die Asylverfahren von Flüchtlingen, die zum christlichen Glauben übergetreten sind oder vorgeben, konvertiert zu sein, benötigt das Bundesamt für Migration und Flüchtlinge (BAMF) nach Angaben seiner Präsidentin Jutta Cordt (54) mehr christliche Dolmetscher.

Die Sprachmittler müssten mit den Inhalten und den Fachbegriffen des christlichen Glaubens vertraut sein, was bei den überwiegend muslimischen Dolmetschern nicht der Fall sei.

Das Bundesamt könne nicht die Ernsthaftigkeit oder die inneren Beweggründe eines Flüchtlings für den Glaubensübertritt überprüfen und einschätzen. Grundlage der Asyl-Entscheidung sei deshalb, wie der Flüchtling seinen christlichen Glauben lebe und welche Gefahren ihm deshalb in seinem Herkunftsland drohen könnten.

Cordt äußerte sich am 18.06.2017 auf der Sommertagung des Politischen Clubs der Evangelischen Akademie Tutzing. Dort hielt sie einen Vortrag zum Thema „Erfolgreiche Integration: Wechselseitige Erwartungen und staatliche Erfordernisse“. Die dreitägige Veranstaltung der evangelischen Kirche beschäftigte sich mit der Frage „Was eigentlich heißt Integration?“.

[Text: Richard Schneider. Quelle: evangelisch.de, 2017-06-18. Bild: A. Salzmann für BAMF.]

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