Katharina Meyer und Lena Müller mit 9. Internationalem Literaturpreis ausgezeichnet

Katharina Meyer
Katharina Meyer hat Literaturübersetzung und Romanistik in Santiago de Compostela und Düsseldorf studiert. – Bild: Philipp Soubias

Die Übersetzerinnen Katharina Meyer und Lena Müller sowie der Autor Fiston Mwanza Mujila werden für den Roman „Tram 83“ und seine deutsche Erstübersetzung aus dem Französischen mit dem 9. Internationalen Literaturpreis für übersetzte Gegenwartsliteraturen ausgezeichnet.

Fiston Mwanza Mujila erhält ein Preisgeld von 20.000 Euro, Katharina Meyer und Lena Müller teilen sich 15.000 Euro.

Katharina Meyer hat Literaturübersetzung und Romanistik in Santiago de Compostela und Düsseldorf studiert, wo sie heute auch lebt. Für ihre literarischen Übersetzungen aus dem Spanischen und Französischen erhielt sie unter anderem ein Stipendium im Rahmen des Hieronymus-Programms, das übersetzerischen Nachwuchs fördert, und ein weiteres im Georges-Arthur-Goldschmidt-Programm.

Lena Müller, geboren 1982 in Berlin, studierte Kulturwissenschaften in Paris und Hildesheim. Sie lebt in Berlin und arbeitet als freie Literaturübersetzerin und Autorin für Hörspiele. 2016 wurde sie für die Übersetzung von Shumona Sinhas „Erschlagt die Armen!“ bereits mit dem Internationalen Literaturpreis ausgezeichnet.

Lena Müller
Lena Müller hat in Paris und Hildesheim Kulturwissenschaften studiert. Sie wurde bereits im Vorjahr für eine andere Übersetzung mit demselben Preis ausgezeichnet. – Bild: Übersetzerhaus Looren

Die Jury begründet ihre Entscheidung für den Roman „Tram 83“ und dessen Übersetzung wie folgt:

Tram 83 ist der rhapsodische Roman des 36-jährigen kongolesischen Autors Fiston Mwanza Mujila, der in Graz lebt und lehrt. Es ist der radikale Bericht postkolonialen afrikanischen Lebens in einer auf unermesslichen Bodenschätzen brodelnden Stadt. Fiston Mwanza Mujila skandiert, brüllt, säuselt die Sätze über den Alltag in einer von Gewalt beherrschten Männergesellschaft mit radikalem Furor und erzählt nebenbei die Geschichte eines Chefgauners und die der unwahrscheinlichen Rettung eines todgeweihten Dichters.

Die Übersetzerinnen Katharina Meyer und Lena Müller haben für diesen ins Performative drängenden Text eine mitreißende Sprache gefunden.

Preis wird seit 2009 von Stiftung Elementarteilchen und Haus der Kulturen der Welt verliehen

Der „Internationale Literaturpreis“ wird vom Berliner Haus der Kulturen der Welt (HKW) und der Hamburger Stiftung Elementarteilchen verliehen und setzt sich aus Steuermitteln des Bundes und privaten Geldern zusammen.

Das Haus der Kulturen der Welt wird durch die Beauftragte der Bundesregierung für Kultur und Medien sowie durch das Auswärtige Amt finanziell gefördert.

Die private Stiftung Elementarteilchen wurde 2007 von Jan Szlovak (Vorstandsvorsitzender) gegründet. Sie unterstützt als Förderstiftung gemeinnützige Organisationen und Projekte.

Gemeinsam mit dem Haus der Kulturen der Welt hat sie 2009 den Internationalen Literaturpreis entwickelt, der – getragen vom gemeinsamen Interesse an der Förderung internationaler Literaturen und ihrer Übersetzungen – seither mit ihrer maßgeblichen finanziellen Unterstützung jährlich verliehen wird.

Die Jury

Der Jury gehören 2017 Verena Auffermann, Jens Bisky, Frank Heibert, Jens Hillje, Michael Krüger, Marko Martin und Sabine Scholl an.

Preisverleihung am 6. Juli 2017 in Berlin

Die Preisverleihung erfolgt am 6. Juli 2017 um 21:30 Uhr im Berliner Haus der Kulturen der Welt im Rahmen einer langen Festnacht, die mit Musik ausklingt. Die Veranstaltung steht bei freiem Eintritt allen interessierten Besuchern offen.

Weiterführende Links

[Text: HKW. Quelle: Pressemitteilung HKW, 2017-06-20.]