Schwerpunktthema „Informationssicherheit“: MDÜ 4/2017 rät zur Vorsicht bei der Nutzung maschineller Übersetzungen

MDÜ 4/2017Soeben ist die Ausgabe 4/2017 der vom BDÜ herausgegebene Fach- und Mitgliederzeitschrift MDÜ (Mitteilungen für Dolmetscher und Übersetzer) erschienen. Die Zeitschrift kann übrigens auch von Interessierten abonniert werden, die nicht Mitglied im BDÜ sind.

In der Ankündigung heißt es:

Mit dem Titelthema „Informationssicherheit“ reagiert MDÜ das 4/17 auf den Hype, der durch die aktuelle Entwicklung im Bereich maschineller Übersetzung ausgelöst wird. Denn mit der Qualitätssteigerung maschineller Übersetzung (MÜ) durch neuronale Netze steigt auch die Bereitschaft, die in den CAT-Tools integrierten Angebote zu nutzen. Doch was passiert eigentlich mit den Anfrage-Texten, die das CAT-Tool an die MÜ schickt?

Christine Bruckner empfiehlt dringend, einen Blick in die Nutzugsbedingungen der jeweiligen Anbieter zu werfen, denn dort lauert ggf. die ein oder andere Überraschung.

Doch nicht nur online- bzw. cloudbasierte MÜ kann zum Problem werden, wenn man vertrauliche Texte bearbeitet: Schon die klassische Recherche via Suchmaschine lässt unter Umständen ungewollte Rückschlüsse zu. Abhilfe kann hier ggf. eine Recherche im Tor-Netzwerk schaffen, wie Andrea Ruffing erläutert.

Ergänzend liefert das Titelthema eine Reihe von einfachen, aber wirkungsvollen Tipps für den Alltag, angefangen bei Smartphone-Verschlüsselung über das Aufspüren von Sicherheitslücken im eigenen Netzwerk bis hin zur Gestaltung sicherer Passwörter nach neuesten Erkenntnissen.

In der Rubrik „Know-how für Unternehmer“ taucht wieder einmal ein Dauerbrenner auf: der Wunsch nach dem Schutz der Berufsbezeichnungen Übersetzer und Dolmetscher. Hermann J. Bauch und Theresa Cremerius haben recherchiert, wie sich die Chancen und Möglichkeiten vor der aktuellen Gesetzeslage in Deutschland und Europa darstellen.

Und Steuerberater Dirk Wendl erläutert, wann der Zukauf von Sprachdienstleistungen für Übersetzer und Dolmetscher sich mit dem Freiberufler-Status vereinbaren lässt und wo die Grenze zur Gewerblichkeit überschritten wird.

Für alle, die sich bei der Qualitätskontrolle ihrer Texte regelmäßig ärgern, weil ständig Fehler angezeigt werden, die gar keine sind, lohnt unbedingt ein Blick in die Rubrik Werkzeuge: Dr. Nicole Keller stellt mit lexiQA ein versprechendes Tool vor, das bessere Ergebnisse durch linguistische Unterstützung verspricht.

Zum Teil durchaus provokant geht es im Anschluss zu in der Rubrik „Dolmetschen“, wo sich Dipl.-Dolm. Klaus Ziegler und Technik-Experte Dirk Neumann zu den Pros und Contras der Diskussion rund um das Remote Interpreting austauschen.

Angedockt an das Thema Dolmetschen in der Rubrik „Veranstaltungen“ dann ein kurzer Bericht von der 70-Jahre-Feier am FTSK Germersheim, bei dem u.a. Heidrun Kokkinis-Brotz die Anwesenden auf eine Zeitreise in die Dolmetscher-Ausbildung in den 1960ern am damaligen ADI nahm – das MDÜ dankt für die Genehmigung zum Abdruck.

Weiter geht es mit ganz aktuellen Veranstaltungen, und zwar denen des BDÜ zum diesjährigen Hieronymustag. Zum Abschluss schließlich noch einmal ein thematisch „dicker Brocken“: eine Analyse der Pläne der Parteien im Hinblick auf die für Dolmetscher und Übersetzer sehr relevanten Themen rund um die Alters- und Krankheitsvorsorge von Selbstständigen.

Ein Rückblick auf den FIT-Weltkongress in Brisbane, prall gefüllte Webinar- und Seminarkalender sowie Rezensionen der Bücher „Welten verbinden durch Übersetzen und Dolmetschen“ (Hg.: Beate Hampel) und „Musterübersetzung von Urkunden RU-DE/DE-RU“ von Liliana Vinnikova runden das Spektrum ab.

[Text: Richard Schneider. Quelle: MDÜ, 2017-09. Bild: MDÜ.]