BAMF-Statistik 2016: Arabisch, Dari/Farsi und Kurmandschi wichtigste Muttersprachen der Einwanderer

Das Bundesamt für Migration und Flüchtlinge (BAMF) hat soeben eine Kurzanalyse zu den im Jahr 2016 unter Berufung auf das Asylrecht nach Deutschland eingewanderten rund 460.000 erwachsenen Personen veröffentlicht.

Die 13-seitige Auswertung enthält auch Angaben zu den für Übersetzer und Dolmetscher interessanten Muttersprachen und Herkunftsländern.

Häufigste Muttersprachen: Arabisch, Dari/Farsi und Kurmandschi

Muttersprachen Asylbewerber
Die Muttersprachen der volljährigen Asylerstantragsteller im Jahr 2016.

Zu den Muttersprachen der Einwanderer heißt es in der Analyse:

Die Asylerstantragsteller des Jahres 2016 haben über 200 unterschiedliche Muttersprachen. Die obige Abbildung zeigt, dass Arabisch mit 47,4 % wie im Vorjahr (2015: 48,3 %) die am häufigsten gesprochene Muttersprache darstellt, gefolgt von Dari/Farsi (2016: 17,6 %; 2015: 6,1 %) und dem kurdischen Dialekt Kurmandschi (2016: 6,1 %; 2015: 3,1 %).

Hingegen hatten nur noch 2,4 % der Asylerstantragsteller im Jahr 2016 Albanisch als Muttersprache (2015: 18,1 %; damals Platz 2 im Ranking der häufigsten Muttersprachen).

Mehr als 70 Prozent der Einwanderer kommen aus muslimischen Staaten

Herkunftsländer Asyl
Die 10 wichtigsten Herkunftsländer der volljährigen Asylerstantragsteller im Jahr 2016.

Bei Betrachtung der Top-10-Herkunftsländer zeigt sich, dass die gesprochenen Muttersprachen unter Antragstellern eines Herkunftslandes bei acht der Top-10-Herkunftsländer relativ homogen sind, d. h. über 85 % die jeweilige Mehrheitssprache sprechen.

Ausnahmen bilden der Irak (Arabisch: 59,2 %, Kurmandschi: 25,0 %, Sorani: 10,4 %, sonstige Sprachen: 5,4 %) und die Russische Föderation (Russisch: 75,9 %, Tschetschenisch: 20,8 %, sonstige Sprachen: 3,3 %).

Für Integrationsprozesse von Relevanz ist auch die Tatsache, dass für 86,7 % der Antragsteller aus Nigeria Englisch die (oder zumindest eine) Muttersprache darstellt, was die Kommunikation in Deutschland erleichtert.

Angaben beruhen auf Selbstauskünften und sind zu einem unbekannten Prozentsatz falsch

Zu berücksichtigen ist, dass die Angaben auf Selbstauskünften der Asylbewerber beruhen und nicht nachprüfbar sind. Nach Schätzungen des BAMF legen rund 60 Prozent der Antragsteller keine Papiere vor. Pro Asyl geht sogar von einem noch höheren Prozentsatz von 80 Prozent aus.

Offenbar glauben die Antragsteller, mit erfundenen Identitäten und Lebensläufen bessere Chancen auf Asyl zu haben. So geben sich beispielsweise Marokkaner als Syrer aus, weil sie wissen, dass diese einfach „durchgewunken“ werden.

Die Einreise nach Deutschland und die Beantragung von Asyl sind – im Gegensatz zu den meisten anderen Ländern der Welt – auch ohne Papiere möglich. Dieses Prozedere bietet für die Einwanderer zudem den Vorteil, unter verschiedenen erfundenen Identitäten mehrfach Sozialleistungen beanspruchen zu können.

Erfahrene Sachbearbeiter wissen, dass die verschollenen Papiere später, wenn es um die Familienzusammenführung geht, wieder auftauchen.

Katastrophales Staatsversagen – Immer noch keine Einwanderungsgesetzgebung erarbeitet

Seit Jahrzehnten gehört Deutschland zu den beliebtesten Einwanderungsländern, aber die Politiker weigern sich hartnäckig, eine Einwanderungsgesetzgebung zu erarbeiten. Daher ist der Großteil der Migranten nach wie vor gezwungen, das für diesen Zweck völlig untaugliche Asylrecht zu missbrauchen.

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[Text: Richard Schneider. Quelle: BAMF-Kurzanalyse „Volljährige Asylerstantragsteller in Deutschland im Jahr 2016 – Sozialstruktur, Qualifikationsniveau und Berufstätigkeit“, Stand April 2017. Bild: BAMF.]