JMV in Nürnberg: VKD stellt sich personell neu auf – Karin Walker erste Vorsitzende

VKD-Vorstand 2018
Der neue Vorstand des VKD: Charlotte Benner, Lena Skalweit, Sarah Osterberg, Claudia Mohr, Karin Walker, Beatriz Quintanero Raposo, Alexander Gansmeier (v.l.n.r.).
Karin Walker
Karin Walker

Der Verband der Konferenzdolmetscher (VKD) im BDÜ hat im Rahmen seiner Jahresmitgliederversammlung am 27. und 28. Januar 2018 in Nürnberg einen neuen Vorstand gewählt: Karin Walker übernimmt für die kommenden drei Jahre die Aufgabe der 1. Vorsitzenden. Zudem besetzten die rund 180 Teilnehmer zahlreiche weitere Positionen neu und diskutierten über künftige Schwerpunktthemenfelder. Der VKD ist eine Interessenvertretung für qualifizierte und professionell arbeitende Konferenzdolmetscher mit aktuell mehr als 650 Mitgliedern.

Mit Karin Walker übernimmt die bisherige stellvertretende Vorsitzende und eine erfahrene Konferenzdolmetscherin die Führung des Verbands: Seit 2002 arbeitet sie als freie Konferenzdolmetscherin für ihre beiden Muttersprachen Deutsch und Englisch und ist zudem als Dozentin an der TH Köln und der Zürcher Hochschule für Angewandte Wissenschaften tätig.

Die 42-Jährige übernimmt die Position von Beatrix Lux, die auf eigenen Wunsch aus dem Vorstand ausscheidet. Unterstützung erhält sie in den kommenden drei Jahren von Beatriz Quintanero Raposo, die zur neuen stellvertretenden Vorsitzenden gewählt wurde. Claudia Mohr übernimmt die Position der ersten Beisitzerin, Lena Skalweit wurde zur zweiten Beisitzerin und Charlotte Benner zur dritten Beisitzerin gewählt. Schatzmeisterin wird Sarah Osterberg. Alexander Gansmeier wurde in seiner Funktion als Leiter der Geschäftsstelle bestätigt.

Nürnberg erste große Bewährungsprobe des Simultandolmetschens

Dolmetschkabinen
Die vier offenen Dolmetschkabinen für die Verhandlungssprachen Englisch (vorne rechts), Russisch (vorne links), Französisch (hinten rechts) und Deutsch (hinten links). Deutlich zu erkennen ist, dass jede Kabine mit drei Dolmetschern besetzt war und dass den deutschen Dolmetschern die schlechtesten Plätze zugewiesen wurden.

Für den Veranstaltungsort Nürnberg hatte sich der VKD, dessen Mitglieder in ganz Deutschland aktiv sind, nicht ohne Grund entschieden: Die Nürnberger Kriegsverbrecherprozesse, die hier 1945 und 1946 geführt wurden, fanden in vier Sprachen statt. Sie gelten als erste große Bewährungsprobe des modernen Simultandolmetschens, dessen Geburtsstunde in den 1920er Jahren lag.

Beim Simultandolmetschen werden Redebeiträge fast in Echtzeit übertragen, mindestens zwei Simultandolmetscher sitzen zusammen in einer Dolmetschkabine und wechseln sich alle 20 bis 30 Minuten ab.

Qualitätssicherung als Alleinstellungsmerkmal – und als Chance

Neben den Wahlen fand auch eine breite Diskussion über die künftigen thematischen Schwerpunkte des Verbands statt. In diese flossen die Ergebnisse der Marktstudie ein, die der VKD 2017 gemeinsam mit dem Internationalen Verband der Konferenzdolmetscher (AIIC) in Auftrag gegeben hatte.

Die Ergebnisse zeigen unter anderem, dass Unternehmen bei der Zusammenarbeit mit Konferenzdolmetschern nicht ausschließlich Wert auf deren sprachliche Kompetenz legen. Vielmehr kommt auch Aspekten wie Vertrauenswürdigkeit, Diskretion, fachliche Kompetenz und Vorbereitung eine besondere Bedeutung zu.

„Hierin liegt für uns als Verband eine große Chance“, so die neue Vorsitzende Karin Walker. „Die Berufsbezeichnung Konferenzdolmetscher ist in Deutschland nach wie vor nicht geschützt. Durch unsere anspruchsvollen Aufnahmekriterien garantieren wir hohe Qualitätsstandards und sichern durch umfangreiche Fortbildungen kontinuierlich dieses Niveau. Anders gesagt: Wer sich für einen Konferenzdolmetscher aus dem VKD entscheidet, der weiß immer einen Profi an seiner Seite, der hochwertige Arbeit liefert.“

Über den Verband der Konferenzdolmetscher

VKD-LogoDer deutsche Verband der Konferenzdolmetscher (VKD) im BDÜ e.V. vertritt die Interessen seiner Mitglieder und ganz allgemein des Berufsstandes der Konferenzdolmetscher, insbesondere in Deutschland, gegenüber nationalen und internationalen Organisationen, Behörden, Körperschaften, Regierungen, Wirtschaft und Öffentlichkeit.

Er wurde 2003 gegründet und zählt derzeit über 650 Mitglieder mit 33 Arbeitssprachen. Alle VKD-Mitglieder durchlaufen ein anspruchsvolles Aufnahmeverfahren, innerhalb dessen ihre Dolmetschqualifikation mit Hochschulabschluss bzw. einschlägige Berufserfahrung objektiv geprüft werden.

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