Uni Heidelberg und IDS Mannheim gründen Europäisches Zentrum für Sprachwissenschaften

Siegel der Universität HeidelbergDie Universität Heidelberg und das Institut für Deutsche Sprache (IDS) in Mannheim bauen mit einem gemeinsamen Europäischen Zentrum für Sprachwissenschaften ihre Zusammenarbeit aus. Beide Seiten unterzeichneten einen Kooperationsvertrag zur Gründung des Zentrums, das die Forschungsarbeiten des IDS und der Heidelberger Neuphilologischen Fakultät bündeln soll. Ziel der neuen Einrichtung ist es, die sprachwissenschaftlichen Forschungen in Deutschland, die bisher weitgehend einzelsprachlich ausgerichtet sind, zusammenzuführen und in einem europäischen Kontext zu untersuchen. So soll ein europaweit führendes Zentrum der sprachwissenschaftlichen Forschung entstehen.

Das Mannheimer Institut und die Neuphilologische Fakultät der Universität Heidelberg kooperieren schon seit längerer Zeit in Form von Forschungsnetzwerken und -verbünden sowie Publikationsprojekten. Dabei arbeitet das zur Leibniz-Gemeinschaft gehörende IDS vor allem mit dem Germanistischen Seminar zusammen. Außerdem bieten Wissenschaftler des IDS regelmäßig Seminare an der Ruperto Carola an, was zu gemeinsam betreuten Dissertationen und zahlreichen Projektkooperationen geführt hat.

Logo IDSDas neue Zentrum soll diese Form der Zusammenarbeit intensivieren und erweitern. Von besonderer Bedeutung sind für die länderübergreifende Sprachforschung insbesondere auch die vielfältigen Kooperationen, die das Institut für Deutsche Sprache in Mannheim und die Institute und Seminare der Neuphilologischen Fakultät mit ausländischen Universitäten und Forschungseinrichtungen unterhalten.

Zentrale Aufgaben der neuen Einrichtung sind die gemeinsame Erforschung der europäischen Einzelsprachen aus multilingualer Perspektive, die Zusammenarbeit in der Lehre und die gemeinschaftliche Förderung des wissenschaftlichen Nachwuchses. Die beteiligten Wissenschaftler entwickeln Projektideen, die Grundlage für Drittmittelprojekte werden sollen. Neben gemeinsamen Lehrveranstaltungen und der Betreuung von Abschlussarbeiten sollen auch die Aktivitäten in der Doktorandenbetreuung und -förderung ausgebaut werden. Die wissenschaftlichen Säulen des Forschungszentrums bilden Lexikologie und Lexikographie, Interaktions- und Diskursanalyse sowie die Grammatik im europäischen Vergleich.

An der Spitze des Zentrums steht ein dreiköpfiges Direktorium, das sich aus dem IDS-Direktor und den beiden Professoren für Sprachwissenschaft am Germanistischen Seminar zusammensetzt. Dem Gründungsdirektorium gehören Prof. Dr. Ludwig M. Eichinger vom Institut für Deutsche Sprache sowie Prof. Dr. Jörg Riecke und Prof. Dr. Ekkehard Felder von der Universität Heidelberg an.

[Text: Marietta Fuhrmann-Koch. Quelle: Pressemitteilung Uni Heidelberg, 2010-11-23. Bild: Uni Heidelberg, IDS.]

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