Dolmetscher als Entscheider: Österreich weist Flüchtlinge zurück, wenn Dialekt nicht zu Herkunftsangaben passt

Unter der Überschrift „Betrüger entlarvt: Österreich weist 3000 Migranten an der Grenze ab“ berichtet N24 darüber, wie die Alpenrepublik versucht, Falschangaben zur Herkunft der Flüchtlinge zu erkennen. „Mit einem simplen Trick kamen die Grenzbeamten den Betrügern auf die Schliche“, heißt es auf der Website des Nachrichtensenders. Für das Schnellverfahren verlässt man sich auf die Angaben von Arabisch-Dolmetschern:

Jene Neuankömmlinge, die ihr Herkunftsland mit Syrien, dem Irak oder anderen Unruhestaaten im Nahen Osten angeben, werden befragt. Dazu prüfen Dolmetscher deren Akzente. Stellt sich dann heraus, dass Betroffene über ihre Staatsangehörigkeit gelogen haben, werden sie abgewiesen, darunter Marokkaner, Algerier und Bürger anderer Länder.

Auf diese Weise habe Österreich in knapp drei Wochen rund 3.000 Migranten wegen falscher Angaben zu ihrer Herkunft an den Grenzübergängen zu Slowenien abgewiesen.

Die Dialektunterschiede zwischen den einzelnen Ländern, in denen Arabisch Amtssprache ist, sind zum Teil so groß, dass eine mündliche Verständigung nur mit Mühe möglich ist. Die Sprecher lassen sich also relativ leicht und sicher einer Region zuordnen.

[Text: Richard Schneider. Quelle: N24, 2016-01-14.]