AIIC Region Deutschland zeichnet IALT-Absolventin Maike Wohlfarth als beste Nachwuchsdolmetscherin 2016 aus

AIIC-Nachwuchspreis
Christa Gzil, Maike Wohlfarth“ width=“630″ height=“566″ /> Christa Gzil, Vorsitzende der AIIC Region Deutschland, überreicht Maike Wohlfarth die Auszeichnung.

Die AIIC Region Deutschland hat zum zweiten Mal den „Nachwuchspreis der AIIC Deutschland“ vergeben. Ausgezeichnet wird mit der Konferenzdolmetscherin Maike Wohlfarth eine Absolventin der Universität Leipzig. Der Preis wurde am 05.11.2016 im Rahmen der Jahresversammlung der AIIC Region Deutschland in Hamburg überreicht.

„Maike Wohlfarth hat uns sowohl mit ihrem exzellenten Studienabschluss als auch mit ihrer Weltoffenheit und Neugier gegenüber anderen Kulturen überzeugt. Die Fähigkeit, Brücken zwischen den Kulturen zu errichten, zeichnet Dolmetscher aus“, so Christa Gzil, Vorsitzende der AIIC Region Deutschland, bei der Preisverleihung.

Preisträgerin stellvertretend für ausgeprägte interkulturelle Kompetenzen junger Dolmetscher

Die AIIC-Nachwuchspreisträgerin 2016 steht stellvertretend für die ausgeprägten interkulturellen Kompetenzen junger Dolmetscher. Maike Wohlfarth hat ihre Masterprüfung in Konferenzdolmetschen für Französisch, Spanisch und Englisch am Institut für Angewandte Linguistik und Translatologie (IALT) der Universität Leipzig abgelegt und Auslandssemester am ISIT (Institut Supérieur d’Interprétation et de Traduction) in Paris, dem Institut libre Marie Haps in Brüssel und der Facultad de Lenguas Extranjeras der Universidad de La Habana in Havanna (Kuba) absolviert.

Das Studium kombinierte sie mit Aufenthalten in West- und Ostafrika, Dolmetsch-Einsätzen für Amnesty International und Aktion Sühnezeichen Friedensdienste.

Ihre Masterarbeit verfasste sie über Herausforderungen und Grenzen des ehrenamtlichen Dolmetschens für Geflüchtete und die ehrenamtliche Sprachmittlung in der Rechtsberatung für Geflüchtete in Leipzig.

Preis soll Einstieg in Markt für freiberufliche Dolmetscher erleichtern

Der AIIC-Nachwuchspreis unterstützt die Preisträgerin 2016 Maike Wohlfarth bei ihren ersten Schritten auf dem Markt für freiberufliche Dolmetscher. Der Preis umfasst zusätzlich die persönliche Vorstellung der Gewinnerin bei den Sprachendiensten des Auswärtigen Amts, des Europäischen Parlaments und des Bundestags. Ebenfalls steht der Preisträgerin ein kombiniertes Reise- und Fortbildungsbudget in Höhe von 700 Euro zur Verfügung.

Erste ‚digital native‘-Dolmetschergeneration besonders gut auf globalisierte Welt vorbereitet

„Ein echter Mehrwert des Dolmetschens liegt in dem vorsichtigen Umschiffen von kulturellen und sprachlichen Klippen. Das gelingt nur mit exzellenten Sprachkenntnissen, Aufgeschlossenheit und einer ausgeprägten Auffassungsgabe für die jeweilige Gesprächssituation“, so Christa Gzil. „Die jungen Nachwuchsdolmetscher sind heute besonders gut auf eine von Kommunikation und globalen Austausch geprägte Welt vorbereitet. Als erste ‚digital native‘-Dolmetschergeneration setzen sie bewusst auf die stete Fortentwicklung des Dolmetschens in einem interkulturell geprägten Umfeld.“

AIIC-Nachwuchspreis
Conrado Portugal, Nachwuchsbeauftragter der AIIC Region Deutschland, würdigt den mustergültigen Studienweg der Preisträgerin, die bereits mehrere Auslandsaufenthalte absolviert hat.

Dolmetscher als neutrale Dienstleister in mitunter schwierigen Live-Situationen

Egal ob beim G7-Gipfel, bei Gerichtsterminen oder Pressekonferenzen: Beim Dolmetschen kommt es ebenso auf die unterschiedlichen Kontexte des Gesagten wie auf die exakte Wortwahl an. Denn Dolmetscher vermitteln in mitunter schwierigen Live-Situationen zwischen den kulturell geprägten Denk-, Sprech- und Verhandlungsmustern der Diskutanten und Verhandlungspartner.

Die Rolle des Dolmetschers ist dabei die eines neutralen professionellen Dienstleisters, der die unterschiedlichen kulturellen Koordinaten der Gesprächspartner kennt und die vielfältigen Register der Kommunikation berücksichtigt: das Gesagte und das Gemeinte, die Motive, Mimik und in manchen Fällen auch das beredte Schweigen.

AIIC will mit Nachwuchspreis Brücke zwischen Ausbildung und Berufspraxis schlagen

Mit dem 2015 erstmals ausgelobten Nachwuchspreis schlägt der Internationale Verband der Konferenzdolmetscher AIIC eine Brücke zwischen Ausbildung und Berufspraxis. Die AIIC möchte konstruktiv auf diejenigen zugehen, die neu in den Beruf kommen, und so für die professionellen und ethischen Werte und Standards werben, die angesichts eines sich ständig verändernden beruflichen Umfelds Garanten für die Leistungen und die Weiterentwicklung des Konferenzdolmetschens auf hohem Niveau sind.

Mit dem Nachwuchspreis möchte die AIIC zudem das Potenzial, das junge Absolventen der Hochschulen in den Beruf einbringen können, mit den aktuellen Anforderungen des Markts für Konferenzdolmetscher in Einklang bringen.

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[Text: AIIC Region Deutschland. Quelle: Pressemitteilung AIIC REgion Deutschland, 2016-11-07. Bild: Schöneich für AIIC Region Deutschland.]