VdÜ zeichnet Literaturkritiker Thomas Hummitzsch mit Übersetzerbarke aus

Thomas Hummitzsch
Thomas Hummitzsch - Bild: Konstantin Börner

Für seine Verdienste um die Wertschätzung des literarischen Übersetzens und der Übersetzer in der Öffentlichkeit verleiht der Literaturübersetzerverband VdÜ die Übersetzerbarke 2025 an den in Berlin lebenden Literaturkritiker Thomas Hummitzsch.

Die unabhängige Jury bestand in diesem Jahr aus Bettina Bach, Friederike von Criegern und Karin Uttendörfer. Sie sieht in der öffentlichkeitswirksamen Arbeit Hummitzschs einen wichtigen Beitrag zur Sichtbarmachung der Übersetzungskunst:

In seinen Rezensionen, literaturkritischen Essays und zahlreichen Interviews betont der freie Literatur- und Filmkritiker Thomas Hummitzsch äußerst fachkundig die Bedeutung des literarischen Übersetzens und des übersetzerischen Wirkens. Unabhängig von Form und Umfang seiner Texte nimmt er die literarische Übersetzung stets als Kunstwerk eigenen Ranges wahr und ernst.

Dabei gibt er der literaturkritischen Auseinandersetzung mit der Übersetzung verlässlich Raum, geht auf die Besonderheiten der jeweiligen Übersetzung und die Bedeutung ihrer Machart ein – ganz gleich, ob die zugrundeliegenden Werke Belletristik, Lyrik, Sachbuch oder Comic zugeordnet werden.

Mit genauem Blick und Respekt vor den besonderen Herausforderungen verleiht Hummitzsch übersetzerischen Großprojekten die verdiente (und oftmals überfällige) Sichtbarkeit. In seinen differenzierten Kritiken weist er unermüdlich auf den Wert der Übersetzungskunst hin. Wie wichtig es ist, sie zu erkennen, anzuerkennen und entsprechend zu würdigen.

Zudem thematisiert Thomas Hummitzsch auch immer wieder die besonderen Arbeitsbedingungen von Übersetzenden. Zum Hieronymustag 2024 hat er beispielsweise mit mehreren Berliner Kolleg:innen über ihre Arbeit als literarische Übersetzer:innen gesprochen. Sein Essay „Übersetzen übersetzen“, in den diese Gespräche eingeflossen sind, zeigt nicht nur die ideelle Verbundenheit der Übersetzenden mit ihrer Arbeit auf, sondern weist auch eindringlich und tiefgründig auf die strukturellen Bedrohungen in der Branche und die prekäre Lage der Übersetzenden hin.

Engagement auf Branchenveranstaltungen

Über seine publizistische Arbeit hinaus macht Thomas Hummitzsch sich im öffentlichen und literaturkritischen Diskurs, bei Veranstaltungen, auf Podien und in persönlichen Gesprächen für die Kunst des literarischen Übersetzens stark. Er ist Teil der Jury für den Preis der Leipziger Buchmesse und gehört zur Stipendien-Jury beim Deutschen Übersetzerfonds.

Thomas Hummitzsch, geb. 1979, studierte Germanistik, Politikwissenschaft, Soziologie und Geschichte in München, Berlin und Paris.

Seine Texte erscheinen u.a. im Schweizer Republik Magazin, Rolling Stone, im freitag, in der Galore oder der taz. Zudem betreibt er mit intellectures.de ein eigenes literarisches Blog.

Undotierter Preis in Form eines Kunstwerks

Die Übersetzerbarke ist ein undotierter Preis in Form eines Originalkunstwerks und zeichnet seit 2004 Persönlichkeiten des literarischen Lebens aus, die für Literaturübersetzer Bedeutendes leisten.

Das diesjährige Barken-Kunstwerk ist ein Bild der Ostberliner Fotografin Sophie Kirchner, die in ihrer Arbeit die Frage aufwirft, nach welchen Werten und Anschauungen wir leben wollen.

Preisverleihung auf Frankfurter Buchmesse

Die festliche Preisverleihung findet am Mittwoch, dem 15. Oktober, um 17:00 Uhr auf der Frankfurter Buchmesse im „Zentrum Wort, Bühne für Literatur und Übersetzung“ statt (Halle 4.1, F21).

PM VdÜ

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