
Das war knapp: Mit hauchdünnem Vorsprung hat sich „das crazy“ durchgesetzt und ist das Jugendwort des Jahres 2025. Auf den Plätzen zwei und drei folgen „goonen“ und „checkst du“. Seit dem Start der Kampagne Ende Mai 2025 haben sich knapp zwei Millionen an der Wahl beteiligt.
Als Allzweckwaffe der Sprachlosigkeit und als Alternative zu einem „okay“ wird „das (ist) crazy“ immer dann eingesetzt, wenn keine passendere Antwort einfällt, die Lust an einer ausführlicheren Antwort fehlt oder man einfach nur höflich bleiben will. 35,7 Prozent der Votes entfielen auf diesen Begriff, „goonen“ lag mit 35,5 Prozent nur hauchdünn dahinter. Rund 82 Prozent der Einreichungen kamen aus der Altersgruppe zwischen 11 und 20 Jahren und flossen somit ins Voting ein.
An der Abstimmung teilnehmen konnte jeder, doch weil es sich um die Wahl des Jugendwortes handelt, wurden nur die Einreichungen aus der Zielgruppe gezählt. Ausgeschlossen wurden außerdem Begriffe, die im Rahmen einer gezielten Kampagne eingereicht wurden, die eindeutig nicht repräsentativ für die Jugend in Deutschland stehen sowie Wörter mit einem beleidigenden, rassistischen oder diskriminierenden Bezug jeder Art. In diesem Jahr waren dies „Ralf Schumacher“, „Fotzenfritz“, „Jet2Holiday“ sowie „Agatha“.

Erwartbarer Zeitgeist und ein wenig Tabu
„Die diesjährige Wahl zeigt erneut den ungebrochenen Einfluss der englischen Sprache und den Trend zum Verkürzen“, kommentiert Nikolas Hoenig, Head of Marketing von PONS Langenscheidt, das Ergebnis. Somit repräsentiere „das crazy“ den Zeitgeist gekonnt – und genau das sei das Ziel der Wahl.
„Kaum etwas spiegelt den Puls der jungen Generation so lebendig wider wie die Jugendsprache – jedes Jahr bringt sie neue Begriffe hervor, die uns im Verlag überraschen und zeigen, wie schnell sich Sprache wandelt,“ erklärt Patricia Kunth, Marketing-Managerin und Verantwortliche für die Jugendwort-Kampagne. Auch das Votingverhalten spreche Bände: „Rund 88 Prozent der Zugriffe auf die Abstimmungsseite kamen über Smartphones. Jugendsprache passiert eben dort, wo sie genutzt wird – mobil, online und mitten im Alltag.“
Verkündung vor Live-Publikum und mit bekannten Gesichtern
Bekanntgegeben wurde das Jugendwort bereits zum dritten Mal vor jungem Publikum im Rahmen der Frankfurter Buchmesse. Mit dabei waren dieses Mal unter anderen Content-Creatorin und KiKa-Moderatorin Jeannie Wagner (bekannt als @prinzessinjeanniefee) und der Popsänger Gregor Hägele, der 2017 bei „The Voice of Germany“ im Halbfinale stand.

Abschließend noch einmal die Bedeutung der Top 3 und wie sie genutzt werden:
- „Das crazy“ – Dieser Ausdruck wird als Allzweckwaffe der Sprachlosigkeit genutzt. Er wird immer dann verwendet, wenn jemand nicht weiß, was er sagen soll, keine Lust hat zu antworten oder einfach nur höflich bleiben will, um das Gespräch am Laufen zu halten. Er ist somit vergleichbar mit einem „Aha, cool“ oder „Okay“.
- „Goonen“ – Ein Slangwort für Selbstbefriedigung. Ursprünglich wurde es benutzt, wenn es nicht bei einer kurzen Handlung blieb, sondern auf eine Dopaminsucht schließen ließ. Inzwischen wird es als allgemeines Synonym genannt. (Anmerkung des Langenscheidt-Gremiums In der Jugendsprache tauchen auch sexuelle Begriffe auf. Wenn Jugendliche solche Wörter nutzen, möchten wir damit transparent umgehen, aber auf Risiken hinweisen. Langes Selbstbefriedigen kann eine Dopaminsucht begünstigen und zu einer ungesunden Beziehung mit der eigenen Sexualität führen.)
- „Checkst du“ – Wird genutzt, um sicherzugehen, dass das Gegenüber wirklich versteht, worum es gerade geht. Diese neue Variante des „Verstehst du?“ steht meist am Ende eines Satzes, um nachzufragen, ob der oder die andere überhaupt zugehört hat.

PM Langenscheidt