Fabjan-Hafner-Preis für Slowenisch-Übersetzungen geht an Mojca Kranjc und Anja Zag Golob

Fabjan-Hafner-Preis, Mojca Kranjc
Konrad Bühler (österreichischer Botschafter in Slowenien), Volker Redder (Direktor des Goethe-Instituts Ljubljana), Preisträgerin Mojca Kranjc und der Landeshauptmann von Kärnten, Peter Kaiser. - Bild: Wajand für LPD Kärnten

Im Rahmen des Literaturfestivals „Buch 9020“ wurde am 11. Oktober 2025 in der Stadtgalerie Klagenfurt der Fabjan-Hafner-Preis / Nagrada Fabjána Hafnerja für herausragende Leistungen auf dem Gebiet des Übersetzens humanistischer und essayistischer Werke aus dem Deutschen ins Slowenische – und umgekehrt – verliehen.

Eine deutschsprachige und eine slowenischsprachige Jury wählten Mojca Kranjc zur diesjährigen Preisträgerin für ihre Übersetzung von Uwe Timms Werk Ikarien aus dem Deutschen ins Slowenische. Der Preis ist mit 5.000 Euro dotiert.

Mojca Kranjc
Mojca Kranjc – Bild: Wajand für LPD Kärnten

Der Anerkennungspreis, dotiert mit 2.500 Euro, für die Übersetzung von Kinder- und Jugendliteratur ging an Anja Zag Golob für ihre slowenische Übersetzung von Dita Zipfels Buch Wie der Wahnsinn mir die Welt erklärte.

Kulturreferent Landeshauptmann Peter Kaiser gratulierte den beiden Preisträgerinnen herzlich und zeigte sich erfreut, dass die Preisverleihung erstmals in der Landeshauptstadt Klagenfurt stattfand:

Übersetzerinnen und Übersetzer leisten weit mehr, als Worte und Sätze in eine andere Sprache zu übertragen – sie verstehen und vermitteln Gefühlswelten, Identitäten und Emotionen auf sensible und kunstvolle Weise.

Fabjan Hafner war als zweisprachiger Kärntner ein wichtiger Brückenbauer zwischen dem germanischen und dem slawischen Kulturraum. Der Fabjan-Hafner-Preis zeigt eindrucksvoll, dass es mehr Verbindendes als Trennendes zwischen unseren beiden Sprachen gibt.

Er gratulierte den beiden Preisträgerinnen für ihre besonderen Leistungen und bedankte sich bei allen Kooperationspartner für die erfolgreiche und wichtige Zusammenarbeit.

Für den österreichischen Botschafter in Slowenien, Konrad Bühler, ist der Preis „ein starkes Zeichen für Austausch und gegenseitigen Respekt“. Bühler betonte die verbindende Kraft von Übersetzungen:

Übersetzerinnen und Übersetzer bauen Brücken zwischen Kulturen, Sprachen – und vor allem zwischen Menschen. Wir müssen uns nur trauen, diese Brücken zu beschreiten.

Auch Volker Redder, Direktor des Goethe-Instituts Ljubljana, unterstrich die Bedeutung von Übersetzungsarbeit:

Übersetzerinnen und Übersetzer übertragen nicht bloß Worte, sondern ganze Kulturen. Sie ermöglichen einen grenzenlosen Diskurs und gegenseitiges Verständnis.

Fabjan-Hafner-Preis
Anja Zag Golob war verhindert. Für sie nahm Maja Balant Sloodjanac (slowenische Generalkonsulin in Klagenfurt) den Anerkennungspreis entgegen. Links: Volker Redder, Konrad Bühler. Rechts: Landeshauptmann Peter Kaiser. – Bild: Wajand für LPD Kärnten

Nach Dichter und Literaturwissenschaftler Fabjan Hafner benannt

Der Fabjan-Hafner-Preis erinnert an den Kärntner slowenischen Übersetzer, Dichter und Literaturwissenschaftler Fabjan Hafner (1966 – 2016), der als Vermittler zwischen der slowenisch- und deutschsprachigen Literatur bleibende Spuren hinterlassen hat.

Der Preis wurde 2017 erstmals für eine herausragende Übersetzung aus dem Deutschen ins Slowenische verliehen, 2018 erstmals auch für Übersetzungen in die Gegenrichtung. Er umfasst ein Stipendium für einen einmonatigen Residenzaufenthalt beim Literarischen Colloquium Berlin sowie einen Geldpreis in Höhe von insgesamt 5.000 Euro (je 2.500 Euro vom Goethe-Institut Ljubljana und der Kulturabteilung des Landes Kärnten) und eine Lesung mit anschließendem Gespräch im Musil-Institut / Kärntner Literaturarchiv Klagenfurt.

PM Büro LH Kaiser

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