Vatikan: Probleme mit Latein-Übersetzung verzögern Enzyklika-Veröffentlichung

Die Veröffentlichung eines aktuellen päpstlichen Rundschreibens verzögert sich um eine Woche, da die Übersetzung ins Lateinische noch nicht fertig ist. Die Financial Times Deutschland schreibt:

Seine Mitarbeiter schaffen es nicht, die neue päpstliche Sozialenzyklika „Caritas in veritate“ – also „Liebe in Wahrheit“ – rechtzeitig in die offizielle Kirchensprache zu übersetzen. Eigentlich sollte die Stellungnahme des römisch-katholischen Oberhirten am Montag erscheinen. Doch nun verzögert sich der Start um eine Woche. „Englisch, Französisch, Spanisch, Portugiesisch, Deutsch und Chinesisch sind kein Problem, aber das Latein macht Bauchschmerzen“, zitiert die Zeitung „La Repubblica“ einen römischen Insider. Offensichtlich, so wird von Vaticanisti gemutmaßt, plagen sich die Übersetzer damit, neuzeitliche Modewörter wie „Börsenwert“ oder „Steuerparadies“ korrekt ins Lateinische zu übertragen.

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[Text: Richard Schneider. Quelle: Financial Times Deutschland, 2009-06-29.]