Uni Saarbrücken bringt Computerräume und Sprachlabor auf neuesten Stand

CIP-Pool Saarbrücken

Eigenständig forschen, üben und sich noch besser auf den späteren Beruf vorbereiten – das können seit diesem Wintersemester die Studenten der Fachrichtung 4.6 „Übersetzen und Dolmetschen“ der Universität des Saarlandes. Dort wurden vor wenigen Wochen zwei Computerräume und das Sprachlabor komplett renoviert und mit neuer Hard- und Software ausgestattet. Die Studenten können in den neuen Räumen die neueste Software ausprobieren, die derzeit auf dem Markt ist und sich in neue Techniken beispielsweise für das Übersetzen von Computerspielen und Filmen einarbeiten.

Insgesamt kosten die drei neuen Räume 190.000 Euro, von denen 150.000 Euro aus den so genannten CIP-Pool-Mitteln der Universität stammen. Die restlichen rund 40.000 Euro finanziert die Fachrichtung aus eigenen Mitteln.

Einen Film untertiteln, ein Computerspiel übersetzen oder die Befehle eines gängigen Computerprogramms in eine andere Sprache übertragen – Übersetzer und Dolmetscher benötigen im heutigen Berufsalltag tiefgreifende Software- und Technikkenntnisse. Damit die Studenten gut vorbereitet in ihre spätere Karriere starten können, hat die Fachrichtung 4.6 „Angewandte Sprachwissenschaft sowie Übersetzen und Dolmetschen“ ihren bestehenden Computerraum und das Sprachlabor erneuert. Unter dem Dach des Gebäudes A2 2, wo die Fachrichtung ihren Sitz hat, wird außerdem bis Ende des Jahres noch ein zusätzlicher kleinerer Computerraum eingerichtet.

„Ab dem kommenden Jahr stehen den Studenten dann insgesamt 50 Rechner-Arbeitsplätze zur Verfügung“, erklärt der wissenschaftliche Mitarbeiter am Lehrstuhl für Maschinelle Übersetzung, Dr. Christoph Rösener. Er ist für die drei neuen Rechnerräume zuständig. Im bisherigen Sprachlabor wurden die alten Tonbänder entsorgt und die technische Ausstattung komplett erneuert, so dass die Studenten nun in einem modernen Multimedialabor die Fremdsprachen besser lernen sowie das Übersetzen und Dolmetschen trainieren können. Das geschieht entweder in den Lehrveranstaltungen oder beim selbständigen Arbeiten, denn der Raum ist auch außerhalb der Veranstaltungen zugänglich. Auch der bestehende CIP-Pool, der aus dem Jahr 2005 stammte, wurde renoviert und mit neuen Rechnern ausgestattet. Ein zweiter CIP-Pool entsteht unter dem Dach und soll ab dem kommenden Jahr nutzbar sein.

„Den größten Teil der rund 190.000 Euro haben wir für fachspezifische Software ausgegeben. Wir wollen den Studenten fast alle Programme bieten, die derzeit auf dem Markt sind, damit sie diese austesten können“, sagt Christoph Rösener. Unter anderem stehen den Studenten so genannte Translation-Memory-Systeme zur Verfügung. Diese Programme merken sich bereits übersetzte Sätze und schlagen diese erneut vor, wenn ein ähnlicher Satz in eine andere Sprache übertragen werden soll. Außerdem gibt es spezielle Programme zum Übersetzen von Software-Oberflächen, Möglichkeiten Audio-Material zu overvoicen und Untertitelungs-Software für Videos und Flash-Animationen. „Hier können wir uns vorstellen, dass die Studenten als Seminararbeit Projekte erarbeiten wie zum Beispiel einen Film neu zu vertonen“, erläutert Christoph Rösener.

Das neue Sprachlabor bietet auch viele Vorteile für die Dozenten der Fachrichtung „Übersetzen und Dolmetschen“, denn sie können leichter auf den neuesten Stand kommen, sind doch heutige Texte nicht klassisch gedruckte Vorlagen, sondern elektronisch aufbereitete Informationen. Die Dozenten können beispielsweise steuern, welche Internetseiten die Studenten zu Übersetzungszwecken ansteuern sollen. „Teilweise müssen wir aufgrund der neuen Möglichkeiten auch unsere didaktischen Konzepte überarbeiten. Wir werden die Technik auf jeden Fall für sinnvolle Neuerungen nutzen“, fasst Christoph Rösener zusammen.

[Text: Irina Urig. Quelle: Pressestelle der Universität des Saarlandes, 2010-11-11. Bild: Uni Saarland.]