Pressekonferenz: Hu und Obama sprachlos

Bei der gemeinsamen Pressekonferenz von US-Präsident Barack Obama (Bild rechts) und dem Staatspräsidenten der Volksrepublik China Hu Jintao (Bild links) gab es einige Probleme. Der Grund dafür war die ausgefallene Simultanverdolmetschung, die sonst bei solchen Anlässen üblich ist. Obama sagte selbst nach seiner ersten Antwort: „Es tut mir leid. Ich dachte, es gäbe simultane Verdolmetschung.“ Andere Quellen zufolge hätten die Chinesen jedoch eine Konsekutiv- statt Simultanverdolmetschung gefordert. So musste der Dolmetscher Obamas Antworten auf die Fragen der Journalisten Hu Jinato übermitteln ehe dieser sich dazu äußern konnte. Die Folge waren lange Pausen und Verwirrung während der eineinhalb Stunden dauernden Pressekonferenz. Reporter berichten, dass beide Männer einige Male von Ungeduld erfüllt wären. Zudem habe Obama immer wieder breit gelächelt, um die Verzögerungen zu überbrücken.

Auf eine Frage nach den Menschenrechten in China antwortete Hu Jintao zunächst nicht. Erst nach Wiederholung der Frage nahm der Staatspräsident zu dem Thema Stellung. Er habe die Frage wegen der technischen Probleme erst nicht vernommen, sagte Hu. Das Weiße Haus hingegen erklärte, auch die erste Frage sei Hu gedolmetscht worden.

Nun spekulieren die Journalisten, ob Hu nur das verstand, was er wollte, ob er die Frage ignoriert bzw. absichtlich überhört hat oder ob er die Frage einfach nicht verstanden hat.

Schließlich sorgte ein chinesischer Reporter noch für Aufregung, der den Dolmetscher dazu aufforderte, seine Fragen korrekt und genau zu dolmetschen.

[Text: Jessica Antosik. Quelle: spiegel.de, 20.01.2011; welt.de, 20.01.2011. Bilder: wikipedia.de.]