Was geht beim Simultandolmetschen im Kopf vor? Anja Rütten wagt Selbstversuch in fMRT-Röhre

GehirnDie Konferenzdolmetscherin Dr. Anja Rütten spielte im Dienst der Wissenschaft Versuchskaninchen und ließ sich in der Homburger Universitätsklinik in die Röhre schieben:

Dort war es ganz bequem, der Kopf musste still liegen, aber die Beine hatten zu meiner großen Erleichterung viel Platz. Dann habe ich zwei Videos im Wechsel gedolmetscht, geshadowt und gehört, ein spanisches ins Deutsche und ein deutsches ins Spanische.

Rütten war Probandin in einer Versuchsreihe für die Doktorarbeit ihrer Kollegin Eliza Kalderon. Diese versucht, mithilfe der funktionalen Magnetresonanztomografie (fMRT) Licht ins Dunkel der Hirnwindungen von Dolmetschern zu bringen.

Was sich bei den Versuchen im Rüttenschen Kleinhirn, dem Hinterhaupt und der „sekundären Hörrinde im Schläfenlappen“ abspielte, und was sie mit Labyrinth-Ratten und Londoner Taxifahrern gemein hat, schildert Anja Rütten unter der Überschrift „Mein Gehirn beim Simultandolmetschen“ in ihrem Blog „Dolmetscher wissen alles“ auf der folgenden Website:

http://blog.sprachmanagement.net/?p=493

[Text: Richard Schneider. Bild: Ilenia Pagliarini/Fotolia.]