Farcry Primal: Sprachwissenschaftler entwickeln Steinzeitsprache „Wenja“ für Computerspiel

Farcry PrimalDer 2016 erschienene Teil der Egoshooter-Serie „Farcry“ spielt in der Steinzeit. Um die Szenerie möglichst real wirken zu lassen, hat der französische Hersteller Ubisoft zwei Sprachwissenschaftler damit beauftragt, eine eigene Sprache für die darin agierenden Volksstämme zu erfinden.

Brenna Reinhart Byrd und Andrew Byrd sind Professoren für Linguistik an der University of Kentucky. Ausgehend vom Indogermanischen entwickelten sie die fiktive Steinzeitsprache „Wenja“. In dem Artikel heißt es:

Eigentlich wollte Ubisoft einfach Indogermanisch als Sprache in „Farcry Primal“ verwenden. Doch dann fiel den Designern des Spiels auf, dass diese Sprache sich viel zu kompliziert anhört. „Fast wie Latein oder Altgriechisch“, beschreibt Andrew Byrd den Klang. Also mussten die Bryds eine eigene Sprache entwickeln. Wenja sollte primitiv klingen, roh – wie eine Sprache, die Menschen weitere 5000 Jahre früher gesprochen haben könnten.

 

Die Byrds legten Wert darauf, dass Wenja rhythmisch klingt, die Betonung sollte stets auf der ersten Silbe liegen. Insgesamt 1200 Wörter hat ihre Steinzeitsprache, deren Wörterbuch als Teil der „Farcry Primal Collector’s Edition“ veröffentlicht wird. Über 95 Prozent des darin enthaltenen Vokabulars sind aus dem Indogermanischen entlehnt oder existieren in ähnlicher Form in einer anderen Sprache. Meist wurden die Wörter verkürzt oder vereinfacht, damit man sie besser brüllen kann.

Im Gespräch mit Wired erzählen sie, wie sie es geschafft haben, die fiktive Sprache so echt wirken zu lassen – und warum das Wort für „Frau“ fast auch das Wort für „töten“ geworden wäre (siehe Link weiter unten).

Weiterführender Link

[Text: Richard Schneider. Quelle: Wired, 2016-02-22. Bild: Ubisoft.]