Die Siegerinnen des zweiten GINT-Preises (Geisteswissenschaften International Nonfiction Translation Prize) für Sachbuchübersetzungen stehen fest. Aus fast 100 Einsendungen wählte die Jury drei Preisträgerinnen aus:
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1. Preis: Emma Rault (1.500 US-Dollar)
Die Jury über die Preisträgerin: „Mit ihrer Übersetzung der Beschreibung von Hitlers Machtergreifung beweist Emma Rault ihr Verständnis der historischen Umstände wie auch den souveränen Umgang mit der Terminologie des Faches. Ihre Sprache verwandelt die Komplexität des deutschen Originals in eine leserfreundliche englische Version. Besonders hervorzuheben ist, dass Emma Rault so gründlich Quellen recherchierte und Fußnoten bearbeitete, dass sie zum Wissen und Verständnis des englischsprachigen Lesers passen.“ - 2. Preis: Isabelle Chaize (1.000 US-Dollar)
„Isabelle Chaize hat besonders elegante Lösungen für viele der schwierigen Passagen des Originaltextes gefunden. Chaize fängt den Ton von Herberts Buch präzise ein und überträgt ihn meisterhaft.“ - 3. Preis: Sharon Howe (500 US-Dollar)
„Sharon Howes Übersetzung merkt man das gute Verständnis des Originals deutlich an. Es ist ihr an vielen Stellen gelungen, ungewöhnliche, aber sehr passende Formulierungen zu finden.“
Im Rahmen des vom Börsenverein des Deutschen Buchhandels und dem German Book Office New York veranstalteten Wettbewerbs übertrugen die drei in Großbritannien lebenden Übersetzerinnen einen Auszug aus Ulrich Herberts „Geschichte Deutschlands im 20. Jahrhundert“ ins Englische. Ebenfalls zur Auswahl stand Jakob Zollmanns „Koloniale Herrschaft und ihre Grenzen – Die Kolonialpolizei in Deutsch-Südwestafrika 1894-1915“. Für beide Werke stellt die Übersetzungsförderung Geisteswissenschaften International Fördermittel zur Übersetzung ins Englische zur Verfügung.
Der international besetzten Jury gehören an: Shelley Frisch, Übersetzerin und Juryvorsitzende, Sarah Pybus, Übersetzerin und Gewinnerin des ersten GINT-Preises 2015, Paula Bradish vom Verlag Hamburger Edition und ebenfalls Übersetzerin ins Englische sowie Laura Leichum von Georgetown University Press.
Über den Übersetzerwettbewerb GINT
Der Übersetzerwettbewerb GINT wird alle zwei Jahre durchgeführt und soll die Aufmerksamkeit englischsprachiger Wissenschaftler und Verlage auf herausragende deutsche geisteswissenschaftliche Monografien lenken.
Damit ergänzt er die Arbeit der Übersetzungsförderung, die der Börsenverein des Deutschen Buchhandels zusammen mit der Fritz-Thyssen-Stiftung, dem Auswärtigen Amt und der VG WORT seit 2008 mit dem Programm „Geisteswissenschaften International“ verfolgt.
Die Übersetzungsförderung von Geisteswissenschaften International
Die Fritz-Thyssen-Stiftung, die VG Wort, der Börsenverein des Deutschen Buchhandels und das Auswärtige Amt fördern mit dem Programm „Geisteswissenschaften International“ die Übersetzung geistes- und sozialwissenschaftlicher Werke.
Gefördert wird die Finanzierung der Kosten der Übersetzung ins Englische, in begründeten Einzelfällen auch in andere Sprachen.
Deutsche Verlage können in Absprache mit einem lizenznehmenden Verlag Publikationen aus dem Bereich der Geistes-und Sozialwissenschaften, die dem üblichen wissenschaftlichen Standard entsprechen, für die Förderung der Übersetzung einreichen.
Eingereicht werden sollen aktuelle Publikationen. Die Zielpublikation soll durch einen Verlag aus dem englischen Sprachraum auf den Markt gebracht werden, der wirtschaftlich unabhängig vom Lizenzgeber ist.
Ein von der Fritz-Thyssen-Stiftung, der VG Wort, dem Auswärtigem Amt und dem Börsenverein gemeinsam ausgewählter, unabhängiger Auswahlausschuss wählt zweimal jährlich die zu fördernden Titel aus.
Für die aktuelle Ausschreibung der Übersetzungsförderung können noch bis 31. Januar 2017 Anträge eingereicht werden.
www.geisteswissenschaften-international.de
[Text: Börsenverein des deutschen Buchhandels. Quelle: Pressemitteilung Börsenverein, 2017-01-09. Bild: Börsenverein.]