Auf der Frankfurter Buchmesse im Oktober 2017 wird die Heinrich-Maria-Ledig-Rowohlt-Stiftung zum 26. Mal ihre Übersetzerpreise vergeben. Für herausragende Leistungen auf dem Gebiet der literarischen Übersetzung werden in diesem Jahr folgende Personen ausgezeichnet:
Der mit 15.000 Euro dotierte Heinrich-Maria-Ledig-Rowohlt-Preis geht dieses Jahr an Robin Detje für seine exzellenten literarischen Übersetzungen aus dem Englischen. Darunter Werke von Gary Shteyngart, Kiran Desai, Will Self und William T. Vollmann sowie Theaterstückestücke von Mark Ravenhill und Neil LaBute.
Detje gehört zu den feinfühligsten und zugleich risikofreudigsten Übersetzern dieses Landes, seine stilistische und sprachliche Bandbreite umfasst alle Tonlagen zwischen hehr und profan.
Grete Osterwald erhält den mit 10.000 Euro dotierten Jane-Scatcherd-Preis für ihre Übersetzung des Romans „Die Großmächtigen“ des in Tunis geborenen, in Paris lebenden Autors Hédi Kaddour.
Dieser Roman ist, was den Zusammenprall religiöser und kultureller Lebenswelten betrifft, hochaktuell und zugleich ein literarisches Kunstwerk, das Grete Osterwald mit Bravour und großer Sensibilität ins Deutsche übertragen hat.
Den mit 5.000 Euro dotierten Paul-Scheerbart-Preis erhält in diesem Jahr Wiebke Meier für ihre Übersetzung einer Auswahl der Gedichte von Charles Simic, erschienen unter dem Titel „Picknick in der Nacht“.
Der lakonische Ton der Gedichte und die präzise Sprache, die auf scharfsichtiger Beobachtung basiert und über die Tiefgründigkeit der Inhalte hinwegzutäuschen scheint, finden in Wiebke Meyers sorgfältigen Übersetzungen ihre Entsprechung. Meiers feinsinniger Arbeit ist es zu verdanken, dass das Werk eines der bedeutendsten amerikanischen Lyriker der Gegenwart auch für deutsche Leser zugänglich ist.
[Text: Rowohlt-Stiftung. Quelle: Pressemitteilung Rowohlt-Stiftung, Mai 2017. Bild: Richard Schneider.]