
Die literarische Übersetzerin, Essayistin, Redakteurin und Literaturvermittlerin Beate Thill erhält den mit 15.000 Euro dotierten Kulturpreis der Stadt Freiburg (Reinhold-Schneider-Preis). Die in Baden-Baden in eine deutsch-französische Familie geborene Thill hat in Freiburg studiert und lebt in der Stadt.
Seit 40 Jahren übersetzt sie zentrale Werke der kreolischen Literatur aus der frankophonen Karibik und aus Teilen Afrikas. „Durch diese Pionierarbeit können auch deutschsprachige Leser in (post-)koloniale Perspektiven eintauchen – aus Sicht von außereuropäischen Ländern“, so die Jury.
Thill vermittle dabei wertvolle kulturelle, historische, gesellschaftliche und politische Zusammenhänge. Damit habe sie auch bislang wenig bekannten Autoren mehr Aufmerksamkeit verschafft – etwa Édouard Glissant aus Martinique oder Dany Laferrière aus Haiti.
Preisübergabe im November
Der Freiburger Oberbürgermeister Martin Horn (parteilos) wird den Preis im Rahmen eines Festakts am 21. November um 19:30 Uhr im Historischen Kaufhaus übergeben. Alle Interessierten sind dazu herzlich eingeladen.
Der seit 1960 existierende Reinhold-Schneider-Preis der Stadt Freiburg ist kein klassischer Übersetzerpreis, sondern ein kommunaler Kulturpreis, der jährlich wechselnd in fünf verschiedenen Sparten verliehen wird. 2025 war die Sparte Literatur an der Reihe.
Zusätzlich zum Hauptpreis wurden dieses Jahr drei Nebenpreise vergeben: Die mit je 3.000 Euro dotierten Stipendien zum Reinhold-Schneider-Preis gehen an die Kulturwissenschaftlerin Fatma Sağir und an den Schriftsteller Kai Weyand. Der undotierte Ehrenpreis wird postum an die 2021 verstorbene Literatin Marie T. Martin verliehen.
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PM Stadt Freiburg, red