„Sie sind alle Unternehmer!“ – Dr. Wolfgang Sturz vor Gymnasiasten in Reutlingen

Wolfgang Sturz
Zum Übersetzer prädestiniert: Sturz zeigt, wo er zweisprachig (Deutsch und Niederländisch) aufgewachsen ist: in Surinam.

Einiges haben sie schon gelernt über ökonomisches Handeln, Kosten-Nutzen-Analysen und Preispolitik. Knapp 50 Schülerinnen und Schüler der Klassenstufe 12 am Isolde-Kurz-Gymnasium entschieden sich für das Neigungsfach „Wirtschaft“ und büffeln seither die Grundlagen der Volks- und Betriebswirtschaft. „Was es wirklich heißt, ein Unternehmen zu führen, steht aber nicht in unseren Lehrbüchern“, erklärt Fachlehrerin Claudia Kling. Antwort darauf holten sich die angehenden Wirtschaftsexperten jetzt bei Unternehmer Dr. Wolfgang Sturz (52), Chef der transline Deutschland GmbH in Reutlingen. Als Ingenieur und Übersetzer hat er selbst erlebt, dass „man die richtigen Zufälle nutzen muss“.

Den eigenen Neigungen folgen

Bei der Berufswahl rät der Reutlinger Unternehmer, zunächst den eigenen Neigungen zu folgen. „Es ist zwecklos, sich für ein Studium zu entscheiden, das Sie nicht reizt“, so der Profi. „Setzen Sie sich Ziele und nutzen Sie Ihre Fähigkeiten.“ Künftigen Studenten empfiehlt er, „Regelstudienzeiten unbedingt einzuhalten und zügig den Hochschulabschluss anzusteuern“. Während des Studiums zu arbeiten und das eigene Budget durch Jobs aufzubessern, muss dabei kein Nachteil sein.

Schließlich verdankt Sturz selbst seine Unternehmensidee einem früheren Gelegenheitsjob: Als Student führte der angehende Ingenieur technische Übersetzungen durch und legte damit die ersten Grundlagen für den späteren Erfolg. Heute leitet Sturz ein Übersetzungsbüro mit über 50 Mitarbeitern.

Erfolg durch Social Networking

Wolfgang Sturz
Dr. Wolfgang Sturz

Ob sich die künftigen Absolventen des Reutlinger Gymnasiums später zu einer Firmengründung entschließen, spielt für Sturz keine Rolle: „Sie sind alle Unternehmer, egal ob Sie als Angestellte arbeiten oder einen Betrieb leiten.“ Schließlich sei jeder Mitarbeiter „Unternehmer im Unternehmen“. Sein Rat: „Bauen Sie auch als Angestellte im eigenen Unternehmen ‚Kundenkreise’ auf und achten Sie auf Organisation und Effizienz.“

Entscheidend seien dabei die richtigen Kontakte und ein gezieltes „social networking“. „Ein Netzwerk aufzubauen bedeutet, Informationen auszutauschen, Hilfe zu leisten und selbst Unterstützung zu erfahren“, so Sturz. Der persönliche Kontakt mit Jugendlichen ist dem Reutlinger Unternehmer ein besonderes Anliegen. „Ich möchte Erfahrungen weitergeben und Jugendliche bei der Berufswahl fördern.“

Die Diskussionsveranstaltung war Teil der IHK-Kampagne „Wirtschaft macht Schule“.

[Text: IHK Reutlingen. Quelle: Pressemitteilung IHK Reutlingen, 2006-12-14. Bild: transline, IHK Reutlingen.]