
Seit Kurzem gibt es für Sprachmittler beim Landkreis Nienburg an der Weser einen Themen-Stammtisch. Bei der Veranstaltung Mitte Juli 2025 ging es um Traumafolgestörungen. Dazu eingeladen waren auch Alltagsbegleiter, die sich im Landkreis ehrenamtlich engagieren.
Mit 20 Teilnehmern war die Resonanz für eine Veranstaltung in der Ferienzeit mehr als gut.
Seit 2016 ist die Koordinierungsstelle Migration und Teilhabe beim Landkreis Nienburg für die kreisweite Koordination der Sprachmittlung zuständig. Aktuell sind 125 Ehrenamtliche in diesem Bereich landkreisweit im Einsatz.
Zu den Grundvoraussetzungen, um sich hier zu engagieren, gehört neben Grundlagenschulungen auch die Teilnahme an so genannten Themen-Stammtischen, mit denen die fachliche Fortbildung der Ehrenamtlichen gewährleistet werden soll.
Gamze Güneș, Koordinatorin der Sprachmittlung, begrüßte dieses Mal als Referentin Amira Sultan vom Netzwerk für traumatisierte Flüchtlinge in Niedersachsen.
„Amira Sultan hat uns wertvolle Einblicke in die Thematik des Traumas bei Geflüchteten eröffnet“, resümiert Gamze Güneș. „Dabei hat sie verschiedene Reaktionen, häufige Beschwerden und Folgeerkrankungen beschrieben, die bei traumatisierten Menschen auftreten können.“
Ein besonderer Schwerpunkt lag auch auf dem Thema der Selbstfürsorge. Hier sprach die Referentin ausführlich über die Bedeutung der eigenen Belastungsreflexion. Die Teilnehmer erhielten praktische Tipps, wie sie sich selbst besser schützen und ihre eigene Belastbarkeit stärken können.
Der Austausch war geprägt von einer offenen und konstruktiven Atmosphäre, in der Fragen gestellt und Erfahrungen geteilt wurden.
„Die Veranstaltung zeigte erneut, wie wichtig der Dialog und die Vernetzung in diesem sensiblen Bereich sind, um Betroffenen bestmöglich zu helfen und das Verständnis für traumatische Erlebnisse zu vertiefen. Und natürlich auch, um unsere Ehrenamtliche zu schützen“, betont Gamze Güneș. Die Ehrenamtlichen würden eine wertvolle Arbeit als Sprachmittler leisten. Sie seien auch darüber hinaus vielfältig für die Begleitung zugewanderter Menschen aktiv und müssten hier gut für sich selber sorgen.
Die Veranstaltungen der Koordinierungsstelle Migration und Teilhabe werden durch das niedersächsische Ministerium für Soziales, Arbeit, Gesundheit und Gleichstellung gefördert.
PM LK Nienburg/Weser