In der Wochenzeitung Die Zeit ist ein ausführlicher Artikel über das fünftägige Lübecker Treffen von 20 Grass-Übersetzern erschienen. Günter Grass zeigte sich gut vorbereitet und brachte seine gesamte Entourage zur Besprechung von Beim Häuten der Zwiebel mit: seine Sekretärin Hilke Ohsoling, seinen Lektor Helmut Frielinghaus und den Germanisten und Grass-Experten Dieter Stolze. Auf dem Tisch liegt griffbereit ein vierbändiger Brockhaus von 1941, falls zeitgenössige Definitionen nachgeschlagen werden müssen. Das Blatt schreibt:
Wer zum Treffen in Lübeck geladen ist, begreift es als Geschenk, obwohl es auch eine Pflicht ist.
Seit 1977, seit dem Butt, steht in Grass’ Verträgen, dass sein Verlag ein solches Übersetzertreffen organisieren muss. Sein Verleger Gerhard Steidl reicht einen Teil der Kosten gleich weiter: Die internationalen Lizenznehmer müssen ihren Übersetzern die Reise an die Trave bezahlen, die Unterkunft zahlt Steidl […].
Folgende Übersetzer werden namentlich erwähnt: Slawomir Blaut, (Polnisch), Claudio Groff (Italienisch), Boris Chlebnikow (Russisch), Hongjun Cai (Chinesisch).
Grass weiß, dass die Übersetzer seine „genauesten Leser“ sind. „Der Dichter […] sitzt jeden Tag dabei, das Treffen ist ihm heilig, je besser die Übersetzungen, desto beständiger Buch und Ruhm im Ausland“, so die Zeitung.
Den vollständigen Artikel können Sie auf der Website der Zeit lesen.
[Text: Richard Schneider. Quelle: Zeit, 2006-12-28.]