Interdisziplinäre Forschungen des Psychologischen Instituts der Universität Graz und der Technischen Universität Graz werden sich in der nächsten Zeit mit den Vorgängen im Gehirn von Simultandolmetschern beschäftigen. Die Forscher kombinieren psychologische Kognitionswissenschaften und computerunterstützte Informationswissenschaften und sind in der Lage, mit dem
Magnetresonanzverfahren Gehirntätigkeiten zu visualisieren. Außerdem können auf diese Weise – gewissermaßen durch die Kraft der Gedanken – Computer gesteuert werden. Die Tageszeitung Der Standard schreibt:
In den nächsten Monaten macht sich ein Team in Richtung Brüssel auf. Die Grazer Forscher werden die Gehirntätigkeiten der dortigen EU-Dolmetscher mittels EEG aufzeichnen. Aber auch über Augenbewegungen soll exakt eruiert werden, wann Dolmetscherinnen und Dolmetscher beim Übersetzen Probleme bekommen.
Dolmetsch-Alarm
Ziel könnte sein: Noch bevor Dolmetschern bewusst wird, dass sie ein Übersetzungsproblem bekommen, hat das Gehirn längst am Computer „Alarm“ signalisiert. Auf dem Bildschirm erscheinen rechtzeitig Pop-ups mit entsprechenden Sprachhilfen.
[Text: Richard Schneider. Quelle: Standard, 2007-03-12.]