Daoud Hari schildert in seinem Buch Der Übersetzer – Leben und Sterben in Darfur den Völkermord der Araber an den Schwarzafrikanern im Sudan. Bilanz der letzten fünf Jahre: rund 300.000 Tote und etwa zweieinhalb Millionen Menschen auf der Flucht.
Daoud Hari kam 1974 in einem kleinen Dorf in Darfur zur Welt, als Angehöriger der Zaghawa, halbnomadischer Bauern. Er ging zur Schule und lernte Englisch, arbeitete dann in Libyen, Ägypten und Israel.
2003 kehrte er in den Sudan zurück und half als Dolmetscher westlichen Journalisten, aus dem Kriegsgebiet zu berichten. „Der Umstand, dass ich Zaghawa, Arabisch und Englisch sprach, erwies sich als nützlich für die Mitarbeiter der Hilfsorganisationen“, so Hari. „Ich hatte meine Bestimmung gefunden.“
Doch die Arbeit als Dolmetscher war und ist gefährlich. Immer wieder geriet er zwischen die Fronten, wurde verhaftet, verhört, bedroht und wegen Spionage angeklagt.
Heute lebt Daoud Hari in den USA, wo er sein Buch geschrieben hat.
Daoud Hari: Der Übersetzer – Leben und Sterben in Darfur. Blessing Verlag, 2008. 256 Seiten, 19,95 Euro, ISBN 978-3-89667-376-3. Aus dem Amerikanischen von Elsbeth Ranke.