Die Frankfurter Rundschau schildert die Arbeit von Dr. Şebnem Bahadır. Die 42-jährige Übersetzerin und Dolmetscherin ist wissenschaftliche Mitarbeiterin am Fachbereich Angewandte Sprach- und Kulturwissenschaft der Universität Mainz in Germersheim (FASK Germersheim). Dort koordiniert sie den bundesweit einmaligen Masterstudiengang „Sprache, Kultur, Translation“ für Türkisch, den sie gemeinsam mit Prof. Dr. Andreas Kelletat und JProf. Dr. Dilek Dizdar aufgebaut hat.
Bereits Ende der 1990er Jahre boten Bahadır und Dizdar in Germersheim Türkisch-Kurse für Muttersprachler an. Das Interesse war groß, denn „die meisten türkischstämmigen Studierenden konnten zwar Türkisch, aber nur für den Hausgebrauch. Sie hatten den Wunsch, ihrer Halbsprachigkeit ein Ende zu setzen“, so Bahadır.
Der Masterstudiengang bietet nun die Möglichkeit, auf universitärem Niveau einen Abschluss als Fachübersetzer, Dolmetscher und interkulturellen Kommunikationsexperten für die Sprachen Türkisch und Deutsch zu erlangen. Die Berufsperspektiven der Absolventen sind nach Einschätzung der Dozentin sehr gut. Es gebe „kaum qualifizierte Fachkräfte für die türkische Sprache und Kulturvermittlung“. Die meisten Hochschulen hätten diese Entwicklung bisher verschlafen.
Bahadır wurde in der Nähe von Stuttgart geboren. Als 20-Jährige ging sie mit ihren Eltern in die Türkei, studierte in Istanbul Dolmetschen und Übersetzen (Deutsch, Englisch und Französisch) und kehrte 1994 zum Promovieren nach Deutschland zurück.
Den Zeitungsartikel können Sie in der Frankfurter Rundschau lesen. Siehe auch „Germersheim: Neuer Studiengang für türkische Muttersprachler„.
[Text: Richard Schneider. Quelle: Frankfurter Rundschau, 2009-05-19. Bild: Archiv.]