Auswärtiges Amt: Förderung der deutschen Sprache

Die Staatsministerin für Bildung und Kultur Cornelia Pieper (FDP) will mit Werbekampagnen das Interesse am Erlernen der deutschen Sprache stärken. Die Sprachförderung spiele auch im kommenden Jahr eine wichtige Rolle in der Auswärtigen Kultur- und Bildungspolitik (AKBP).

Weltweit ist die Zahl der Deutschlerner tendenziell rückläufig – von 17 Millionen im Jahr 2005 beläuft sich die Zahl 2009/2010 auf 14,45 Mio. Grund dafür ist die zunehmende Konzentration auf eine Fremdsprache (Englisch). „Immer mehr Länder schaffen die zweite Pflichtsprache an den Schulen ab. Dann bleibt als erste Fremdsprache nur noch Englisch“, sagte Pieper. „Selbst in Europa halten sich nicht mehr alle an die Verabredung, die Mehrsprachigkeit zu fördern.“
Weitere Ursachen für den Rückgang der Deutschlerner sind das steigende sprachpolitische Engagement von Ländern wie China oder auch Spanien sowie demografische Faktoren.

Aktuell werden mehr als 300 Millionen Euro für die Förderung der deutschen Sprache im Ausland eingesetzt. Von den 14,45 Mio. Menschen, die Deutsch als Fremdsprache lernen, lernen 12,8 Mio. Deutsch an Schulen, 1,45 Mio. an Hochschulen und rund 0,2 Mio. in Kursen der Erwachsenenbildung. Das Goethe-Institut zählte 2008/2009 circa 186.000 Sprachkursteilnehmer. „Das Goethe-Institut ist für mich ein Leuchtturm auswärtiger Kulturpolitik.“, so Pieper.
Das Auswärtige Amt investiert rund ein Viertel (714 Millionen Euro) seines 3,1-Milliarden-Euro-Etats in die Kultur- und Bildungspolitik, wobei jeweils ein Drittel auf das Goethe-Institut, den akademischen Austausch sowie die Auslandsschulen entfallen.

Angesichts der sinkenden Zahl der Deutschlerner will Deutschland mit Werbekampagnen dem entgegenwirken. Seit einigen Jahren gibt es Sprachbusse, die zu ausländischen Schulen fahren und für die deutsche Sprache und das Deutschlernen werben. Außerdem sollen im Jahr 2011 in Indien und den USA Deutschlandwochen stattfinden, in denen die Kultur, Wirtschaft und Wissenschaft für Deutsch und Deutschland werben wollen.
Weitere Maßnahmen sind u.a.:

  1. Kampagne „Deutsch – Sprache der Ideen“ (Herstellung globaler Bildungspartnerschaften)
  2. Initiative „Schulen: Partner der Zukunft“ (Partnerschulinitiative PASCH; Ausweitung des Deutschunterrichts v.a. in Wachstumsländern Asiens, des Nahen und Mittleren Osten sowie in den GUS-Staaten)
  3. Kampagne „Deutsch-Wagen-Tour“ (Förderprogramm in Polen)
  4. Kampagne „DeutschMobil“ (Sprachwerbekampagne in Frankreich)

Gefördert werden die Kampagnen bzw. die deutsche Sprache u.a. durch

[Text: Jessica Antosik. Quelle: abendzeitung.de, 30.12.2010; auswaertiges-amt.de.]