Ein Abenteuer der bekannten Jugendbuch-Serie Die drei ??? mit dem Ermittler-Trio Justus Jonas, Peter Shaw und Bob Andrews ist in lateinischer Sprache erschienen. Der Übersetzer und Verleger Ulrich Krauße hat das Buch Die drei Fragezeichen und der Fluch des Drachen ins Lateinische übertragen. Nun trägt es den Titel De Tribus Investigatoribus et Fato Draconis und es ermitteln Justus, Petrus und Robertus. Auf Verbrecherjagd gehen die drei Detektive natürlich nicht mit einer „Taschenlampe“, sondern mit einer „lucerna mobilis“ („tragbare Lampe“). Und auch sonst musste der Mettinger bei einigen Vokabeln improvisieren. So heißt die „Pistole“, die Rom noch nicht kannte, nun „pistolum“. Den „Schrottplatz“ latinisierte Krauß zu „scrutarium“, aus „Schallplattensammlung“ wurde „collectio phonodiscorum“ und aus „Wühltisch“ „mensa scrutandi“.
Nachfolgend eine kurze Zusammenfassung des Buches in lateinischer Sprache, gefolgt von der deutschen Übersetzung:
Justus Jonas, unus ex tribus investigatoribus e Rocky Beach, consternatus est: sua culpa vas pretiosum, quod ab emptore in scrutario depositum erat, in mille partes dissiluit. Tribus ??? 24 horae sunt, ut damnum compensent. Celeriter manifestum est non solum Justus, Petrus Robertusque vas dracone albo in fundamento caerulo ornatum quaerere. Atque adversarii nihil horrent. Fabula periculosa incipit
Justus Jonas von den drei Detektiven aus Rock Beach ist schockiert: durch seine Schuld ist die wertvolle Vase, die ein Kunde auf dem Schrottplatz deponiert hatte, in tausend Scherben zersprungen. Die drei ??? haben 24 Stunden Zeit, um für Ersatz zu sorgen. Schnell zeigt sich, dass nicht nur Justus, Peter und Bob großes Interesse an einer dunkelblauen Vase mit weißem Drachenmotiv haben. Und die Gegner schrecken vor nichts zurück. Ein gefährliches Abenteuer nimmt seinen Lauf
Orientiert hat sich Ulrich Krauße an den zwei autorisierten Stellen für neue lateinische Worte, nämlich dem Vatikan und dem Lehrstuhl für Neulatein der Universität Saarbrücken. Dort bilden Professoren moderne lateinische Begriffe und entwickeln die eigentlich „tote“ Sprache stets weiter. Korrekturgelesen haben drei Lateinlehrer aus Münster, Recke und Ibbenbüren. Sie haben die Übersetzung auf den „aktuellen Schulstand“ gebracht haben, da Krauße selbst kein Lateinlehrer ist, sondern Latein sechs Jahre in der Schule lernte und nach seinen Angaben alle Lateinbücher langweilig waren.
„Auch Jugendliche sollen auf Lateinisch unter der Bettdecke schmökern können“, sagt der 54-Jährige. Das Buch in einer frischen und zeitgemäßen Übersetzung ist bereits ab dem 2. Lateinjahr leicht zu verstehen, da umfangreiche Vokabelhilfen auf jeder Seite angegeben sind und sich am Ende des Buches einem Gesamt-Vokabelverzeichnis befindet. Somit ist es nicht notwendig, ein Wörterbuch zur Hand zu nehmen.
Eine Leseprobe finden Sie hier.
Bibliografische Angaben
- Ulrich Krauße (2010): Die drei ??? De Tribus Investigatoribus et Fato Draconis, Editio Latina. MundusLatinus. 182 Seiten, 9,95 Euro, ISBN: 978-3981389203.
[Text: Jessica Antosik. Quelle: munduslatinus.de; ruhrnachrichten.de; noz.de. Bild: munduslatinus.de.]