Schubhaft-Seelsorger freuen sich über Wörterbücher und Dolmetscher

Nachdem die österreichische Zeitung „Salzburger Fenster“ über die Schubhaft-Seelsorger des Salzburger Schubhaftgefängnisses und die durch die Sprachbarrieren verursachten Probleme berichtet hatte, spendeten Leser zahlreiche Wörterbücher in den verschiedensten Sprachen. „Dafür möchten wir uns herzlich bei den Spendern bedanken. So ein kleines Buch kann Wunder bewirken“, sagt die ehrenamtliche Helferin Anna Maria Baliarda. Mit den Büchern können sich die Häftlinge nämlich verständlich machen.

Vor kurzem habe nun eine inhaftierte Chinesin zum ersten Mal gesprochen. Sie fand in der Zelle das Chinesisch-Deutsch-Wörterbuch ihrer abgeschobenen Kollegin. „Diese kleine Frau hat gestrahlt, weil sie endlich etwas sagen konnte“, so die 74-jährige Baliarda.

Des Weiteren haben sich zehn SF-Leser als freiwillige Dolmetscher für die wöchentliche Seelsorge-Stunde gemeldet, in der im vergangenen Jahr mehr als 300 Menschen aus insgesamt 23 Ländern betreut wurden.

Bisher haben die ehrenamtlichen Helfer Papierkarten mit Symbolen wie beispielsweise „Duschen“, „Wäsche waschen“ oder „Doktor“ mitgebracht, damit die Häftlinge auf diese Weise zeigen konnten, was sie benötigen.

[Text: Jessica Antosik. Quelle: salzburger-fenster.at, 09/23.05.2011. Bild: salzburger-fenster.at.]