Studie: Immer mehr deutsche Masterstudierende an ausländischen Hochschulen

Seit seiner Gründung im Jahr 1925 hat der Deutsche Akademische Austauschdienst (DAAD) mehr als 1,5 Millionen Akademiker im In- und Ausland unterstützt. Das Angebot reicht vom Auslandssemester für junge Studierende bis zum Promotionsstudium, vom Praktikum bis zur Gastdozentur, vom Informationsbesuch bis zum Aufbau von Hochschulen im Ausland.

Bereits zum elften Mal veröffentlicht der DAAD in Zusammenarbeit mit der Hochschul-Informations-System GmbH (HIS) die Studie „Wissenschaft weltoffen“. Dabei handelt es sich um einen Datenreport zur Internationalität von Studium und Forschung in Deutschland.

Nachfolgend die wichtigsten Eckpunkte aus dem Report:

  • Mit über 250 Programmen hat der DAAD allein im Jahr 2010 mehr als 73.000 Deutsche und Ausländer rund um den Globus gefördert.
  • Die Zahl der ausländischen Studierenden ist an den deutschen Hochschulen im Jahr 2010 im Vergleich zum Vorjahr um rund 5.600 auf 244.775 gestiegen.
  • Die wichtigsten Gastländer für internationale Studierende sind die USA, Großbritannien, Australien, Deutschland und Frankreich. In Australien steigt deren Zahl stark an, sodass sich Australien jetzt auf Platz 3 der Rangfolge – noch vor Deutschland – einordnet.
  • Im Jahr 2008 sind 102.800 deutsche Studierende an einer ausländischen Hochschule eingeschrieben. Das sind 14% mehr als im Vorjahr. Von 1.000 deutschen Studierenden studieren 58 im Ausland. Besonders hohes Interesse gilt dabei den westeuropäischen Hochschulen. In der Länderliste stehen Österreich, die Niederlande, Großbritannien, die Schweiz und die USA an der Spitze.
  • 28.854 deutsche Studierende haben sich 2009/10 am ERASMUS-Programm beteiligt. Die Zahl an Auslandspraktika hat sich dabei um 8% und die der Studienaufenthalte um 3% erhöht. Besonders häufig haben sich die deutschen ERASMUS-Teilnehmer in Spanien, Frankreich und Großbritannien aufgehalten.
  • Für das Jahr 2008 vermeldet die amtliche Hochschulstatistik 102.800 deutsche Studierende, die an ausländischen Hochschulen eingeschrieben sind.
  • In Bezug auf die Staaten mit einer entsprechenden Statistik streben 56% der deutschen Studierenden im Ausland einen Bachelor- und 18% einen Masterabschluss an. 11% von ihnen wollen die Promotion erwerben und 15% einen anderen Abschluss, z. B. einen Abschluss als Mediziner.
  • Der hohe Anteil an Bachelorabsolventen der Fächergruppe Rechts-, Wirtschafts- und Sozialwissenschaften in einem ausländischen Masterstudium ergibt sich vor allem aus den starken Auslandsorientierungen in den Wirtschaftswissenschaften. Hier vor allem ist das Interesse an einem Masterstudium im Ausland außergewöhnlich hoch.
  • Fast ein Viertel aller Studierenden strebt an Hochschulen in Großbritannien den Master an. Große Bedeutung in dieser Hinsicht haben auch Österreich, Frankreich, die Niederlande und die Schweiz. Insgesamt studieren 85% der deutschen Masterstudierenden im Ausland in diesen fünf Ländern.
  • Die Entscheidung für ein Masterstudium im Ausland wird vor allem damit begründet, dass den Bachelorabsolventen an ihrer bisherigen Hochschule das gesuchte Masterangebot nicht zur Verfügung steht. Viele Studierende streben ein solches Auslandsstudium auch in der Erwartung hoher Studienqualität an.

Die Studie „Wissenschaft weltoffen 2011 – Daten und Fakten zur Internationalität von Studium und Forschung“ in Deutschland mit dem Schwerpunktthema „Zum Master ins Ausland“ ist hier kostenlos als PDF-Datei abrufbar.

Zur Publikation
„Wissenschaft weltoffen 2011 – Daten und Fakten zur Internationalität von Studium und Forschung in Deutschland“
Herausgeber: Deutscher Akademischer Austauschdienst (DAAD)
Bielefeld 2011
100 Seiten
ISBN 978-3-7639-4874-1
Best.-Nr. 7004002h
29,90 Euro

[Textzusammenstellung: Jessica Antosik. Quelle: wissenschaft-weltoffen.de. Bild: wissenschaft-weltoffen.de.]