Praktisches Recherche-Werkzeug: Mit Multifultor mehrere Terminologie-Quellen gleichzeitig durchsuchen

Multifultor ist ein Windows-Programm zum komfortablen und zeitsparenden Nachschlagen in Wörterbüchern und anderen Datensammlungen, also in fast allem, das sich mit Eingabe eines Suchbegriffs durchsuchen lässt. Dabei kann Multifultor im Internet und im PC (Wörterbuchprogramme, Dateien und Datei-Archive) vorhandene Datenquellen nutzen.

Warum ein besonderes Programm dafür?

„Aber wozu ein besonderes Programm dafür?  Mein Festplattenwörterbuch hat doch eine praktische, per Knopfdruck aufrufbare Popup-Nachschlagefunktion. Und im Web kann ich mit der XYZBrowsererweiterung auch ganz bequem nachschlagen?!“ Wer so denkt, hat das Problem vermutlich noch gar nicht bemerkt: Nachschlagen wie vor 10 Jahren, das genügt heutzutage nicht mehr!

Allerorten wurden Korrektoren und Lektoren eingespart, also muss der Übersetzer etwas liefern, das „fertiger“ ist als in früheren Zeiten erwartet. Obendrein muss er wegen real gesunkener Honorare und knapperer Termine auch flotter arbeiten als früher. Nicht zuletzt ist in manchen Fachgebieten die Weiterentwicklung immer schneller geworden, und die Bandbreite immer größer.

Beispielbetrachtung

Betrachten wir mal ein Beispiel. Ein Übersetzer arbeitet in einem Textverarbeitungsprogramm an einem Text, in dem das englische Wort „civil“ vorkommt und übersetzt werden soll. Nun weiß der Übersetzer natürlich, was dieses Wort so ungefähr bedeutet, aber es kann nicht schaden, einen Blick auf Synonyme oder seltene Bedeutungen zu werfen, um die im Kontext genau und nicht nur 90%ig passende Entsprechung in der Zielsprache zu finden.

Bekanntlich ist ja der passive Wortschatz eines Menschen weit größer als der aktive, deshalb steigt die Übersetzungsqualität, wenn man möglichst viel – und auch mal etwas eigentlich Bekanntes – nachschlägt und somit auch den passiven Wortschatz nutzt. Man kann sogar noch einen Schritt weiter gehen und Übersetzungsarchive und – programme heranziehen – natürlich nicht, um die so gefundenen Übersetzungen 1:1 zu übernehmen, aber zum Beispiel dazu, um Denkanstöße für Formulierungen zu finden, die einem im Moment einfach nicht einfallen wollen.

Herkömmliche Suche ist zeitaufwändig

Folgt man dieser Strategie, dann stellt man leider schnell fest, dass sie ein Zeitdieb ersten Ranges sein kann. Obendrein ist es sehr umständlich, für ein und denselben Begriff mehrere unterschiedliche Nachschlagefunktionen anstoßen zu müssen – ganz zu schweigen von dem Problem, dass die sich auch schnell mal gegenseitig ins Gehege kommen können. Genau da setzt nun Multifultor an und erledigt fast alles automatisch unter einem Dach. Im Extremfall genügt ein einziger Tastendruck, um ein auf dem Bildschirm stehendes Wort simultan in beliebig vielen Quellen nachzuschlagen. Nebenbei gesagt schont das auch die Nerven, weil Tippfehler beim (unter Umständen mehrfach erforderlichen) Eingeben von Suchwörtern oder Web-Adressen vermieden werden. Falls der Übersetzer keine zur Ausgangssprache passende Tastatur hat oder die Ausgangssprache beispielsweise Chinesisch ist, ist schon das einmalige Eingeben aufwendig.

Multifultor schlägt zwei Fliegen mit einer Klappe

Mithilfe von Multifultor lassen sich zwei Fliegen mit einer Klappe schlagen – die Produktivität wird gesteigert und die Ergebnisqualität wird höher. Insbesondere gilt das auch deshalb, weil Multifultor nicht nur im Internet, sondern auch in Festplattenwörterbüchern und anderen Daten auf der Festplatte nachschlagen kann.

Wer nun „Klar, das weiß ich alles längst, schließlich arbeite ich seit Langem mit dem Programm XYZ, das Ähnliches wie Multifultor bietet“ denkt, der sollte sich dennoch nicht einfach im Sessel zurücklehnen. Stattdessen sollte er ruhig mal den am Ende dieses Texts zu findenden Abschnitt mit der Überschrift „Vergleich zwischen Multifultor, IntelliWebSearch und Lexissimo“ lesen, um zu erfahren, welche Möglichkeiten ihm womöglich bisher verschlossen geblieben sind. Dort nachlesen sollte auch der, der sich nun – jetzt überzeugt oder wenigstens neugierig geworden – erstmals eine solche Software zulegen will und nicht weiß, welches Produkt er wählen soll.

Beispiel einer Wörtersuche

Nachfolgend ein ganz kurzer Blick auf Multifultor, denn ein Bild sagt bekanntlich mehr als 1000 Worte. Die wahre Leistungsfähigkeit erschließt sich jedoch erst, wenn man einige Zeit damit gearbeitet hat.

Das untenstehende Bild zeigt das Ergebnis, nachdem der Übersetzer z. B. in MS Word den Cursor auf das Wort „civi“ gesetzt und dann einen beliebig vordefinierbaren Hotkey (der übrigens auch eine Maustaste sein kann) gedrückt hat. Multifultor hat simultan in 6 Datenquellen nachgeschlagen und die Ergebnisfenster platzsparend angeordnet (nahtlos integrierte Fenstermanagement-Funktion, auch für mehrere Monitore geeignet).

Natürlich sind die Links und die Vor-Zurück-Buttons in den Internet- Fenstern voll funktionsfähig, alles ist so, als hätte der Übersetzer die Fenster einzeln nacheinander geöffnet und in jedes davon „civci“ eingetippt. Die Internet-Fenster von Multifultor gehen aber durch Weglassen überflüssiger Menü- und Statusleisten mit dem kostbaren Platz auf dem Bildschirm sparsamer um als ein echter Browser.

Wenn der Übersetzer möchte, kann er anschließend per Hotkey ein oder alle Ergebnisfenster mit einem Schlag minimieren oder ganz schließen. Sind sie minimiert, so stehen sie beim nächsten Nachschlagevorgang sofort wieder zur Verfügung und man kann dann darin auch zurückblättern. Wer statt mehrerer Internet-Fenster lieber einen Browser mit mehreren Registerkarten hat, findet bei Multifultor auch diese Möglichkeit, wie man rechts oben im Bild sieht.

Im Beispiel erreicht der Übersetzer mit weniger Zeitaufwand eine höhere Qualität, denn er hätte ja im alten Stil nicht wirklich alle 6 Quellen „per Hand“ abgefragt, sondern sich auf eine oder zwei beschränkt, und selbst das hätte vermutlich länger gedauert

Beliebig viele Datenquellen verwalten

Natürlich will der Übersetzer nicht immer bei diesen selben sechs Datenquellen nachschlagen. Wo er nachschlagen will, hängt unter anderem von der Sprache, dem Thema und der Textsorte ab. Aus diesem Grund kann Multifultor beliebig viele Datenquellen verwalten und lässt den Nutzer aus diesen Quellen beliebig viele Gruppen beliebiger Größe zusammenstellen; dabei ist es auch möglich, manche Datenquellen in mehr als nur eine Gruppe aufzunehmen.

Für jede Datenquelle und jede Gruppe kann der Nutzer einen Hotkey definieren, muss das aber nicht. Die zuvor erwähnte Fenstermanagement- Funktion weiß natürlich, dass sie die Fenster je nach gewählter Gruppe bzw. Datenquelle anders anordnen muss; so wird der stets knappe Platz auf dem Bildschirm immer optimal genutzt. Bei Internet-Fenstern werden oft sogar die Scrollbalken in den Fenstern automatisch eingestellt, was Platz spart und die Übersicht verbessert, weil so z. B. Werbebanner u. Ä. automatisch aus dem
Ergebnisfenster hinausgeschoben werden können.

Das nachfolgende Bild zeigt ein Beispiel der übersichtlichen Liste der definierten Datenquellen und Gruppen. Jede Listenzeile steht für eine Datenquelle (oberer Kasten) bzw. eine Datenquellengruppe (unterer Kasten); Umbenennen und Ändern der Reihenfolge ist jederzeit möglich.Darüber hinaus dient diese Liste demjenigen, der zum Nachschlagen lieber aus Menüs auswählt oder nicht eine Unmenge von Hotkeys vergeben und sich merken müssen will: Sieht man nur auf die Nachschlage-Buttons (Lupensymbole) und auf die Namen daneben, dann hat man praktisch Auswahlmenüs für Datenquellen bzw. Datenquellengruppen vor sich (rote Rahmen im Bild). Natürlich gibt es auch einen Hotkey, um diese ganze Liste schnell auf den Bildschirm zu holen.

Vergleich zwischen Multifultor, IntelliWebSearch und Lexissimo

Dem Autor des vorliegenden Texts und Entwickler von Multifultor sind nur zwei weitere Windows-Programme dieser Art bekannt: IntelliWebSearch und Lexissimo (als kostenlose Version und als Bezahlversion erhältlich). Die kostenlose Lexissimo-Version ist allerdings wirklich nur zum Reinschnuppern geeignet, denn sie kennt lediglich 6 Datenquellen, die obendrein vom Lieferanten fest vorgegeben sind – wer aber will ausschließlich in diesen nicht frei wählbaren Quellen nachschlagen können?

Im Folgenden wird deshalb nur auf die Bezahlversion von Lexissimo eingegangen. Nachstehend nun einige aus persönlicher Sicht des Autors wichtige Unterschiede. Zur Klarstellung sei gesagt, dass die Angaben zu den einzelnen Programmen nach bestem Wissen und Gewissen gegeben werden und nicht auf umfassenden Tests aller Möglichkeiten beruhen können – juristisch gesehen sind sie lediglich als Meinungsäußerungen gedacht und betreffen die am 1. Juli 2011 aktuellen Versionen.

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Weitere Informationen und Download

Für weitere Informationen steht der Entwickler Dipl.-Ing. Rolf Keller unter der folgenden E-Mail-Adresse zur Verfügung: multifultor@t-online.de

Das eigentliche Programmpaket können Sie aus dem Wiki der Website tw-h.de kostenlos herunterladen.

[Text: Dipl.-Ing. Rolf Keller. Quelle: Informatives aus der Entwicklerwerkstatt, Dipl.-Ing. Rolf Keller. Bilder: Dipl.-Ing. Rolf Keller.]