Zum 15. Mal feiern Sprachfreunde am 13. September 2014 den „Tag der deutschen Sprache“. Diesen Erinnerungstag ruft seit dem Jahr 2000 der Verein Deutsche Sprache (VDS) an jedem 2. Samstag im September aus.
Sprachlicher Verbraucherschutz völlig unzureichend
In diesem Jahr steht der Tag der deutschen Sprache unter dem Motto „sprachlicher Verbraucherschutz“. Dieser ist nach Ansicht des VDS in Deutschland völlig unzureichend. „Das Gesetz erlaubt Kennzeichnungen auf Waren auch in anderen Sprachen“, bemängelt der VDS-Vorsitzende und Wirtschaftsprofessor Walter Krämer. Meistens sei dies das Englische, und so würden Inhaltsstoffe verschleiert und die Kunden absichtlich verunsichert. „Jeder Bürger hat das Recht, Englisch nicht zu können! Wer hier in Deutschland etwas einkauft, darf auch eine Warenkennzeichnung in deutscher Sprache erwarten“, so Krämer.
60 Veranstaltungen im In- und Ausland
Zur Verbreitung ihrer Anliegen nutzen die Sprachfreunde Kulturabende, Infostände, Märchenlesungen und Sprachpreise – über 60 Veranstaltungen in Deutschland und im Ausland sind dieses Jahre geplant.
In Dresden gibt es eine Lesung mit dem Schauspieler Friedrich Wilhelm Junge und Kammersängerin Barbara Hoene. Ein Podiumsgespräch in Magdeburg widmet sich der prekären Lage des Deutschen in Kultur und Wissenschaft. Der Titel: „Deutsch ist out? Verliert die deutsche Sprache an Bedeutung?“ Die VDS-Regionalgruppe in Köln verleiht wieder den „Sprach-Tünnes“, und auch an vielen anderen Orten werden Negativ- und Positivpreise vergeben. In Hamburg bekommt der Liedermacherm Achim Reichel den Elbschwanenorden verliehen.
Das Ziel: Sprachbewusstsein schaffen
Der Tag der deutschen Sprache soll:
- Ein Sprachbewusstsein schaffen und festigen, das den unkritischen Gebrauch von Fremdwörtern eindämmt.
- Bei allen Bürgern unseres Landes den Sinn für die Ausdruckskraft der deutschen Sprache wecken.
- Die Wichtigkeit guter muttersprachiger Kenntnisse für alle Lebensbereiche hervorheben.
- Für den Gebrauch von gutem und verständlichem Deutsch in Wort und Schrift werben.
- Bewirken, dass wir unsere eigene Sprache schätzen, weil sie nur dann auch im Ausland ernst genommen wird.
- An die Gleichwertigkeit aller Sprachen erinnern.
- Ein partnerschaftliches Band zwischen den Freunden der deutschen Sprache im In- und Ausland knüpfen.
- Einmal im Jahr zum Nachdenken sowie zum persönlichen und öffentlichen Meinungsaustausch über die deutsche Sprache anregen.
Der Tag der deutschen Sprache findet jährlich am zweiten Septembersamstag statt. Alle sprachlich Interessierten sind eingeladen, sich an diesem Tag zu beteiligen.
[Text: VDS. Quelle: VDS. Bild: Photolars / Fotolia, guukaa / Fotolia.]