Übel beschimpft wurde eine Albanisch-Dolmetscherin von einem festgenommenen albanischen Menschenschleuser. Die Website rosenheim24.de schreibt: „Die hinzugezogene Dolmetscherin entsprach als Kosovarin offenbar nicht seinen Vorstellungen. Anstatt vernünftiger Antworten musste sie sich Beleidigungen des Albaners anhören und wurde von ihm aufgrund ihrer ethnischen Zugehörigkeit als Übersetzerin abgelehnt.“
Die Bundespolizei hatte den Albaner am 09.12.2014 im Morgengrauen bei Oberaudorf im Landkreis Rosenheim angehalten. Der 43-Jährige war mit vier Syrern im Wagen unterwegs, die er von Mailand aus über die österreichische und deutsche Grenze geschleust hatte. Weiter heißt es:
Die Männer im Alter von 27 bis 35 Jahren gaben an, jeweils bis zu 9.000 Euro für die Schleusung vom Heimatland bis nach Italien gezahlt zu haben. Den Fahrer hätten sie dann am Mailänder Bahnhof angesprochen. Für die Tour bis nach Deutschland seien 300 Euro pro Person vereinbart worden.
Das Schleusergeschäft hat zurzeit Hochkonjunktur. Es verspricht den Menschenhändlern traumhafte Gewinne bei kalkulierbarem Risiko. Für die offenbar wohlhabenden illegalen Einwanderer ist die Tour zwar hart, aber ohne juristisches Risiko. Sie gelten als Bürgerkriegsflüchtlinge und dürfen auch bei abgelehntem Asylantrag in Deutschland bleiben.
[Text: Richard Schneider. Quelle: Pressemeldung der Bundespolizeiinspektion Rosenheim, 2014-12-09; rosenheim24.de, 2014-12-09.]