Der offene, unabhängige Übersetzerstammtisch in Osnabrück, der sich alle zwei Monate in der niedersächsischen Großstadt trifft, hat der mit zwei Vollzeitstellen ausgestatteten städtischen Koordinierungsstelle Flüchtlingsarbeit rund 40 Wörterbücher übergeben. Lars Brink von der Koordinierungsstelle freut sich: „Die Flüchtlinge wollen von der ersten Minute an Deutsch lernen. Daher können wir solche Wörterbücher gut gebrauchen.“
Die Idee zur Sammelaktion hatte die in den Online-Foren der Übersetzungsbranche bekannte Fachübersetzerin Gabriele François. Sie erkundigte sich bei der Koordinierungsstelle, die für die Begleitung und Beratung von Asylbewerbern in den Gemeinschaftsunterkünften zuständig ist, für welche Sprachen ein Bedarf besteht. In Niedersachsen sind dies neben den Verkehrssprachen Englisch und Französisch vor allem Arabisch, Farsi (Iran), Kurdisch, Paschtu (Afghanistan), Somali (Somalia, Äthiopien), Tigre (Eritrea) und Tigrinya (Äthiopien, Eritrea).
Über den Osnabrücker Stammtisch wurden Kolleginnen um Wörterbuchspenden gebeten und Verlage angeschrieben. Mit Erfolg: Der Hueber-Verlag schickte 5 und Langenscheidt sogar 25 Werke, darunter auch Bildwörterbücher.
Letztlich konnten François und die Konferenzdolmetscherin Pierette Tisserand-Ennen im Namen des Stammtischs rund 40 Bücher und eine Liste mit Links zu Online-Wörterbüchern übergeben und so die Integrationsarbeit unterstützen.
[Text: Richard Schneider. Quelle: Neue Osnabrücker Zeitung, 2015-01-26.]