Projekt „Flüchtlinge verstehen“: Ärzte können Dolmetscher per Browser und Webcam zuschalten

Website Projekt
Auf der Website arztkonsultation.de ist über eine Schaltfläche das Projekt „Flüchtlinge verstehen“ erreichbar.

Neuer Service für Ärzte: Seit dem 30. November 2015 können Mediziner für die Behandlung von Flüchtlingen über das Portal arztkonsultation.de kostenfrei einen Dolmetscher durch eine Video-Lösung hinzuschalten. Die Initiative ist zunächst als Pilot-Projekt angelegt und wird von der Bertelsmann Stiftung evaluiert. Die Dauer und der Umfang des Angebots sowie ein Roll-out sind abhängig von der Resonanz und der Wirksamkeit dieses Instruments.

Wie funktioniert „Flüchtlinge verstehen“? Der Arzt registriert sich einmalig und loggt sich während der Behandlung eines entsprechenden Patienten in das virtuelle Sprechzimmer auf dem Portal ein und wählt einen passenden Dolmetscher aus. In der ersten Phase des Projekts sind folgende Sprachen verfügbar: Arabisch (werktags 7.00 bis 13.00 Uhr) sowie Englisch und Russisch (werktags von 9.00 bis 13.00 und 14.00 bis 16.00 Uhr).

Die Versorgung von Flüchtlingen ist in Deutschland die größte gesellschaftliche Herausforderung seit Jahrzehnten. Momentan registrieren die Bundesländer täglich 10.000 neue Flüchtlinge, rund die Hälfte von ihnen aus Syrien. Zu den Kernaufgaben bei der Versorgung zählt neben Unterbringung und Verpflegung insbesondere auch die medizinische Betreuung.

Dabei stoßen engagierte Mediziner in der Behandlung von Flüchtlingen immer wieder auf Sprachbarrieren, die eine Untersuchung erschweren, gar unmöglich machen können. Das Problem: Die Zahl kompetenter Dolmetscher, die Abhilfe schaffen können, ist begrenzt und sie sind zeitlich und geografisch eingeschränkt.

Dazu arztkonsultation.de Geschäftsführer Marc Mausch: „In Sondersituationen ist es guter Usus, sich zu fragen: Wie kann ich selbst in meinem beruflichen Umfeld etwas zur Lösung eines gesellschaftlichen Problems beitragen? – Genau das haben wir bei arztkonsultation.de getan und das Projekt ‚Flüchtlinge verstehen‘ in die Wege geleitet.“

Das Portal arztkonsultation.de und damit auch der Einsatz von Dolmetschern im Video- Gespräch sind datenschutzrechtlich geprüft und einfach in der Anwendung über den Internet-Browser. Eine zusätzliche Softwareinstallation ist nicht notwendig. Der Arzt muss für diesen Dienst kein Kunde von arztkonsultation.de sein.

Interessierte Ärzte können sich unter: www.arztkonsultation.de/fluechtlinge-verstehen freischalten lassen.

Über arztkonsultation.de

arztkonsultation.de wurde im Mai 2014 eingeführt und ist die erste Online-Sprechstunde, mit der Ärzte mit bestehenden Patienten ergänzende Video-Konsultationen durchführen können – neben dem Praxisbesuch.

Hinter arztkonsultation.de steht die Dr. Roßbach, Mausch & Dr. Dangers GmbH in Schwerin. Den Gründern war wichtig, eine einfache und sichere telemedizinische Lösung zu schaffen.

Technische Voraussetzungen sind lediglich ein Computer, Laptop oder Android-Tablet mit Internetanschluss und Webcam. Ärzte und Patienten profitieren von einem Gewinn an Zeit und räumlicher Unabhängigkeit. Dies gilt insbesondere für Patienten in Flächenländern mit langen Anfahrtswegen zur Praxis, für Chroniker mit einem hohen Bedarf an Konsultationen mit ihrem Arzt oder für Berufstätige mit knapper freier Zeit.

„Im Vergleich zu anderen Lösungen im Bereich der Internetkommunikation steht arztkonsultation.de im Einklang mit dem ärztlichen Berufsrecht und es unterliegt hohen Sicherheitsstandards“, erläutert Prof. Dr. Hans-Jochen Brauns, Vorstandsvorsitzender der Deutschen Gesellschaft für Telemedizin.

www.arztkonsultation.de

[Text: Projekt „Flüchtlinge verstehen. Quelle: Pressemitteilung Projekt „Flüchtlinge verstehen, 2015-11-24. Bild: Richard Schneider.]