Kreis Soest: Kommunales Integrationszentrum baut innerhalb weniger Monate Pool mit 100 Dialogdolmetschern auf

Treffen Flüchtlingsdolmetscher
Dezernentin Maria Schulte-Kellinghaus (rechts, stehend) begrüßt die ehrenamtlichen Dolmetscher des Kommunalen Integrationszentrums zu einem Informationsaustausch in der Kantine des Kreishauses. - Bild: Mathias Keller / Kreis Soest

Seit Sommer 2015 baut das Kommunale Integrationszentrum (KI) des Kreises Soest einen Dolmetscherpool auf. Damit reagierte das KI auf einen ausdrücklichen Wunsch der Kreiskommunen, eine Unterstützung zur Überwindung sprachlicher Barrieren bei der Verständigung mit Einwanderern anzubieten. Auf dieses Angebot sind viele Institutionen wie Kindertagesstätten, Schulen oder Behörden immer häufiger angewiesen.

100 Laiendolmetscher für 40 Sprachen

Auf entsprechende Aufrufe haben sich mehr als 100 ehrenamtlich Tätige gemeldet, die fast 40 Sprachen abdecken. Als Sprachkundige können sie in vielen Situationen helfen, zum Beispiel bei Gesprächen zwischen Eltern und Lehrern.

Die Laiendolmetscher waren auch in der Notunterkunft im Lippe-Berufskolleg in Lippstadt eine unersetzliche Hilfe für die Mitarbeiter des Kreises, als der Kreis Soest die Einrichtung einige Wochen selbst betrieb.

Treffen zum Informationsaustausch im Kreishaus

Im Dezember 2015 hatte das Kommunale Integrationszentrum die Dolmetscher zu einem Austausch ins Soester Kreishaus eingeladen. Maria Schulte-Kellinghaus, Dezernentin für Jugend, Schule und Soziales, nutzte die Gelegenheit, um sich bei den ehrenamtlichen Helfern für ihr unermüdliches Engagement zu bedanken.

Bei dem Treffen hatten diese auch die Möglichkeit, Bedarf für Schulungen zu unterschiedlichen Themen, zum Beispiel interkulturelle Kompetenzen oder Traumata, anzumelden.

Bedarf besteht bei Behörden, Kitas und Schulen

Die Dolmetscher können von allen Institutionen abgerufen werden, insbesondere von Kommunen, Kitas, Schulen und anderen Bildungseinrichtungen. „Dabei ist zu berücksichtigen, dass es sich um ein freiwilliges Engagement handelt. Das heißt, es kann keine professionelle Dienstleistung vorausgesetzt werden“, stellt KI-Leiterin Galina Nedelcheva klar. Aufgabe der Dolmetscher sei es, in alltäglichen Situationen sprachlich zu vermitteln.

Bei Gesprächen mit Polizei oder Ärzten werden vereidigte Dolmetscher beauftragt

Bei Gesprächen mit erheblichen Rechtsfolgen, beispielsweise bei der Polizei oder bei Gesundheitsgutachten, müsse ein vereidigter Dolmetscher beauftragt werden. Die ehrenamtlichen Helfer erhielten für ihren Einsatz eine kleine Aufwandsentschädigung, die der Auftraggeber zu übernehmen habe.

Dolmetscher können per Formular auf Website angefordert werden

Auf der Internetseite www.zuhause-im-kreis-soest.de ist direkt auf der Startseite links ein Menüpunkt „Dolmetscherpool“ zu finden. Dort befindet sich ein Formular, mit dem bei Interesse die ehrenamtlichen Helfer gebucht werden können.

Das KI weist darauf hin, dass mindestens drei Tage Vorlauf für einen Dolmetscheinsatz notwendig sei. Für weitere Fragen steht Linda Kratzel vom KI unter dem Telefon 02921 302446 oder E-Mail linda.kratzel@kreis-soest.de zur Verfügung.

[Quelle: Pressemitteilung Kreis Soest, 2015-12-17.]

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